Die Protestierenden hatten bereits vor Anbruch der Dämmerung die Eingänge verrammelt und anschließend Wählern und Wahlhelfern den Zutritt verwehrt. Dennoch harrten viele verärgerte und frustrierte Wähler stundenlang vor den Wahllokalen aus. Sie wollten sich ihr Stimmrecht nicht nehmen lassen, sagten sie dem epd.
Auch im Süden den Landes hatten Demonstranten die Schließung einer Reihe von Wahllokalen erzwungen. Von den insgesamt etwa 49 Millionen Wahlberechtigten in Thailand hatten sich für die vorgezogene Stimmabgabe genau eine Woche vor den geplanten Parlamentswahlen mehr als zwei Millionen Menschen registrieren lassen.
Anführer der Regierungsgegner in Thailand erschossen
Bei den Zusammenstößen zwischen Gegnern und Anhängern der thailändischen Regierung in Bangkok ist ein Demonstrant erschossen worden. Neun weitere Menschen seien verletzt worden, berichteten Augenzeugen und Mitarbeiter eines Krankenhauses am Sonntag.
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Der Tote sei Anführer einer der Gruppen gewesen, die die für kommenden Sonntag geplanten Parlamentswahlen verhindern wollten. Die Demonstranten hätten mit Blockaden vor Wahllokalen Stimmberechtigte daran gehindert, an der Vorwahl teilzunehmen. Dabei seien sie in Bangkoks Vorort Bang Na mit regierungsfreundlichen Rothemden zusammengetroffen.
Regierungskreise erklärten, dass die für den 2. Februar geplanten Wahlen nicht verschoben würden, wie die Tageszeitung "Bangkok Post" am Sonntag berichtete. Tags zuvor hatte es noch geheißen, Thailands Regierung sei offenbar bereit, den Urnengang später durchzuführen, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. So hatte die Regierung von der oppositionellen Protestbewegung gefordert, die seit November andauernden Demonstrationen zu beenden und die Neuwahlen weder zu behindern noch zu boykottieren. Die Protestbewegung lehnte dies aber ab.
Vor dem Hintergrund anhaltender Demonstrationen hatte Premierministerin Yingluck Shinawatra am 9. Dezember das Parlament aufgelöst und Neuwahlen ausgerufen. Protestführer Suthep Thaugsuban und seine Unterstützer lehnen dies jedoch ab. Stattdessen fordern sie ein Ende des "Thaksin-Regimes". Sie halten Yingluck für eine Marionette ihres Bruders Thaksin Shinawatra. Der einstige Regierungschef war 2006 vom Militär gestürzt worden. Anstelle der jetzigen Regierung will Suthep einen nicht gewählten Volksrat einsetzen.