Angehörige verklagen US-Justizbehörde nach Hinrichtung

Angehörige verklagen US-Justizbehörde nach Hinrichtung
Nach einer Exekution in Ohio haben Angehörige des Hingerichteten die Justizbehörden des US-Bundesstaates und den Hersteller der eingesetzten Todesdrogen verklagt.

Die Hinrichtung des wegen Vergewaltigung und Mordes zum Tod verurteilten Dennis McGuire (53) war nach Ansicht der Kläger "grausam und ungewöhnlich" und daher verfassungswidrig. Wie die Tageszeitung "Columbus Dispatch" am Samstag berichtete, war McGuire am 16. Januar mit einer zuvor nie getesteten Giftmischung der Medikamentenfirma Hospira aus (Chicago) getötet worden. Die Klage war am Freitag von  Kindern des Hingerichteten eingereicht worden.

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Augenzeugen zufolge hat McGuire zehn Minuten lang sichtbar mit dem Tod gekämpft. Die Hinrichtung soll 25 Minuten gedauert haben. McGuires Anwalt hatte schon vor der Exekution mit der unerprobten Kombination der Medikamente Midazolam und Hydromorphon protestiert. Doch der zuständige Staatsanwalt Thomas Madden erklärte, es gebe in Ohio "kein Recht auf eine schmerzfreie Hinrichtung". Die nächste Hinrichtung ist in Ohio am 19. März geplant.

Mehrere Bundesstaaten haben gegenwärtig Probleme bei Exekutionen mit Gift, weil europäische Firmen keine Mittel für Hinrichtungen mehr exportieren. Nach Angaben des amerikanischen Todesstrafen-Informationszentrums hat diese Woche ein Häftling im Bundesstaat Missouri gegen seine am 29. Januar vorgesehene Hinrichtung geklagt. Die Justizvollzugsbehörde habe das Giftmittel von einer Firma erworben, die in Missouri überhaupt keine Lizenz habe. Es werde vom Gefängnis auch nicht sachgemäß gelagert. Der Todeshäftling Herbert Smulls hatte 1991 bei einem Raubüberfall einen Juwelier erschossen.