Erster Deutscher Pflegetag fordert schnelle Reformen

Foto: epd-bild/Jiri Hubatka
Erster Deutscher Pflegetag fordert schnelle Reformen
Pflegekräfte, die Kommunen und die AOK, bei der die Hälfte aller Pflegebedürftigen versichert sind, dringen gemeinsam auf schnelle Reformen.

Zum Auftakt des ersten Deutschen Pflegetags am Donnerstag in Berlin erklärten alle Seiten, Pflege müsse als Top-Thema auf die politische Agenda. In einem gemeinsamen Positionspapier fordern sie die Politik auf, die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern und mit dem lange angekündigten Umbau der Pflegeversicherung zugunsten demenzkranker Menschen zügig zu beginnen.

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Der Präsident des Deutschen Pflegerats, Andreas Westerfellhaus, machte deutlich, dass die Zukunft von den Pflegekräften abhänge. Ohne professionelle Pflege seien die Herausforderungen der alternden Gesellschaft nicht zu bewältigen. Schon 2025 würden 150.000 Pflegekräfte fehlen, wenn sich nichts ändere, sagte Westerfellhaus. Im Pflegerat, der den Pflegetag organisiert, haben sich die wichtigsten Berufsverbände zusammengeschlossen.

Dem Deutschen Städte- und Gemeindebund zufolge sind die Kommunen nicht auf die Herausforderungen vorbereitet. Die Zahl der Pflegebedürftigen soll Prognosen zufolge von heute rund 2,5 Millionen bis 2030 auf rund 3,5 Millionen und bis 2050 auf 4,3 Millionen Menschen steigen. Verbands-Chef Gerd Landsberg forderte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) auf, eine ähnliche Anstrengung für die Pflege zu unternehmen wie die frühere Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) für die Kinderbetreuung. Gröhe wurde zur Eröffnung des Kongresses erwartet.

Der Deutsche Pflegetag dauert noch bis Samstag. Er soll künftig jedes Jahr stattfinden. Er wird auch vom GKV-Spitzenverband unterstützt und vom AOK-Bundesverband und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund mitorganisiert.