Die EU-Kräfte sollen die französischen und afrikanischen Truppen unterstützen, die sich bereits in dem Krisenstaat befinden. Deutschland will sich nicht mit Bodentruppen an dem Einsatz beteiligen, hat aber Unterstützung beim Lufttransport signalisiert. Die EU will den Einsatz auf vorerst sechs Monate begrenzen - im Anschluss ist eine Übergabe an Truppen der Afrikanischen Union (AU) geplant. Auch ein späterer Einsatz der Vereinten Nationen in dem Land gilt als möglich.
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Das EU-Kontingent soll einen Umfang von einigen Hundert Soldaten haben, Details wie die genaue Zusammensetzung müssen in den nächsten Tagen und Wochen geklärt werden. Die EU-Kräfte sollen in die Region um die Hauptstadt Bangui geschickt werden, wo sie laut EU-Erklärung "zum Schutz der gefährdetsten Einwohner" beitragen sollen.
Deutschland berät weiteres Vorgehen mit Frankreich
In der Zentralafrikanischen Republik tobt ein blutiger Konflikt zwischen Christen und Muslimen, vor dem inzwischen eine Million Menschen geflohen ist. Jeder zweite Einwohner benötigt humanitäre Hilfe. Die internationale Gemeinschaft sagte bei einer Geberkonferenz in Brüssel 366 Millionen Euro zu, um die Not der Menschen lindern zu helfen. "Wir sind alle tief besorgt über das Auseinanderbrechen des Landes und die Verschlechterung der Lage", unterstrich die UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos nach dem Treffen.
Die EU-Militäroperation soll nach einer Mandatierung der Vereinten Nationen in einigen Wochen beginnen. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) wird am Dienstag von seinem französischen Amtskollegen Laurent Fabius in Paris erwartet, um Details eines gemeinsamen militärischen Engagements an afrikanischen Krisenherden zu besprechen. Am Montag machte Steinmeier in Brüssel klar, dass er ein Engagement Deutschlands eher in Mali als in Zentralafrika sehe. In und um Mali sind bereits 170 Soldaten der Bundeswehr im Einsatz, ihre Zahl könnte laut Medienberichten weiter erhöht werden.