Der Inhalt des umstrittenen Bildungsplan-Entwurfs, der unter anderem für Toleranz gegenüber sexueller Vielfalt wirbt, sei in dem turnusgemäßen Gespräch nicht behandelt worden, sagte Hoesch. Beide Seiten hätten sich jedoch "gegen jede Form der Diskriminierung und Intoleranz" ausgesprochen. Zwischen Kirchen und Landesregierung gebe es "keine Differenz in der Zielsetzung, in den Schulen ein Umfeld für Offenheit und gegenseitigen Respekt zu schaffen".
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In einer gemeinsamen Erklärung hatten sich evangelischen Landeskirchen und katholischen Diözesen vergangene Woche kritisch zum Bildungsplan geäußert und gefordert, dass in der Bildung jeder Form der Instrumentalisierung, Ideologisierung und Indoktrination gewehrt werden müsse. Dies gelte "nicht zuletzt im sensiblen Bereich der sexuellen Identität und damit verbundener persönlicher und familiärer Lebensentwürfe", schrieben die Kirchen. Vor dem Treffen mit den Bischöfen aus Baden und Württemberg hatte der Ministerpräsident gesagt, er glaube, dass es hier Missverständnisse gebe.
Der Entwurf zum Bildungsplan 2015 sieht vor, dass in Schulen künftig für die "Akzeptanz sexueller Vielfalt" geworben wird. Dabei sollen Themen wie Homosexualität, Bi- und Transsexualität im Unterricht intensiver und fächerübergreifend behandelt werden. Gegen den Entwurf des Bildungsplans der grün-roten Regierung läuft seit Wochen eine Internet-Petition, die bisher von mehr als 150.000 Menschen unterstützt wird. Für eine Petition zugunsten des Bildungsplan-Entwurfs gab es mehr als 77.000 Unterstützer.