UN sehen "Saat für Völkermord" in Zentralafrikanischer Republik

UN sehen "Saat für Völkermord" in Zentralafrikanischer Republik
Die Vereinten Nationen warnen vor einem Völkermord in der Zentralafrikanischen Republik. Die internationale Gemeinschaft müsse einen Genozid in dem zerrissenen Land unter allen Umständen verhindern, forderte John Ging, der Einsatz-Direktor des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA), am Donnerstag in Genf. "Die Elemente sind da, die Saat ist da für einen Völkermord", erklärte Ging nach einer Reise in das Krisenland.

Bei vielen Menschen in dem verarmten Staat herrsche große Angst angesichts der angespannten Lage, sagte Ging. Er zog Parallelen zum Völkermord in Ruanda 1994 und zu Massakern im Bosnienkrieg.

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Die Unruhen in der Zentralafrikanischen Republik halten seit Monaten an. Auch der Rücktritt von Präsident Michel Djotodia Ende vergangener Woche hat die Gewalt nicht gestoppt. Am Samstag soll das Parlament einen Nachfolger wählen.

Djotodia hatte sich im März vergangenen Jahres mit Hilfe von muslimischen Rebellen an die Macht geputscht. Die Séléka genannte Bewegung war ihm aber zum Schluss nicht mehr gefolgt. Gegen die Gewalt der Séléka gründeten sich christliche Bürgerwehren, die Anti-Balaka. Beiden Seiten werden massive Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Rund eine Million Menschen, ein Viertel der Bevölkerung, befinden sich auf der Flucht.