"Wir hoffen, dass das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wieder verstärkt auf den Bereich Landwirtschaft setzt und Projekte in diesem Bereich unterstützt", sagte Klaus Lohmann, der die Arbeit der Welthungerhilfe in Afghanistan koordiniert. In der Debatte werde oft vergessen, dass das asiatische Land neben Sicherheitsproblemen auch unter wirtschaftlichen Defiziten leide. Stärkere Investitionen in die Landwirtschaft könnten der Bevölkerung helfen.
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Eine erhöhte Gefahr für die afghanischen Mitarbeiter der Welthungerhilfe nach dem Weggang der Bundeswehr sieht Lohmann nicht: "Wir werden nicht als Militärkräfte wahrgenommen und sind deshalb nicht Ziel von Bedrohungen und Gewalt", sagte er. In den vergangenen Monaten brannte eine Diskussion über das Schicksal von afghanischen Mitarbeitern der Bundeswehr auf, die häufig von Milizen bedroht werden.
NATO-Truppen werden weiter abziehen
Das Land am Hindukusch steht in diesem Jahr vor großen Herausforderungen. Mittlerweile hat die afghanische Armee die Verantwortung für die Sicherheit im Land von den NATO-Truppen übernommen. Diese werden bis Ende des Jahres weiter schrittweise abziehen. Im April soll ein neuer Präsident gewählt werden. "Gerade die Jüngeren verfolgen das Wahlkampfgeschehen mit Interesse und haben Hoffnung auf einen guten Wahlausgang", sagte Lohmann. Wie die Wahl ausgehe, sei derzeit nicht absehbar.
Die Welthungerhilfe ist seit 1992 in Afghanistan aktiv und beschäftigt dort nach eigenen Angaben 245 afghanische und fünf ausländische Mitarbeiter.