Als Wesensmerkmale der Jesuiten beschrieb Franziskus deren offenen Geist und produktive Unruhe, die sich immer wieder von Gott überraschen lasse: "Weil wir Sünder sind, können wir uns fragen, ob unser Herz die Unruhe der Suche bewahrt hat oder verkümmert ist." Ohne diese Form der Unruhe seien die Jesuiten "steril". Der Jesuit Faber sei in diesem Geist oft in Europa unterwegs gewesen, "um mit allen Dialog zu führen", sagte der Papst.
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Authentischer Glaube schließe immer eine tiefe Sehnsucht ein, die Welt verändern zu wollen. "Haben auch wir noch große Visionen und Schwung? Sind wir noch kühn? Wollen unsere Träume Großes?" fragte der Papst. Das Gegenteil sei Mittelmäßigkeit in der Seelsorge und in der Arbeit. Die Kraft der Kirche liege nie allein in der Fähigkeit zur Organisation, sondern in den Tiefen Gottes.
Faber, der in la Villaret im heutigen Frankreich geboren wurde, gilt als erstes Mitglied des Jesuitenordens, das in Deutschland tätig war. Im Auftrag von Papst Paul III. nahm er ab 1540 an einem Religionsgespräch in Worms teil, besuchte den Reichstag in Regensburg und wirkte als geistlicher Exerzitienmeister in den Bistümern Köln, Mainz, und Speyer. Auch an der Gründung des deutschen Zweigs des Jesuitenordens in der Zeit der Konfessionskriege und der Reformation hatte er Anteil.