Delegationen von Regierung und Rebellen trafen sich nach Medienberichten zum Auftakt unabhängig voneinander mit den Vermittlern des ostafrikanischen Staatenbundes IGAD. Im Südsudan marschierten unterdessen Rebellen-Einheiten von der eroberten Stadt Bor weiter auf die 200 Kilometer südlich liegende Hauptstadt Juba zu. Die US-Botschaft kündigte den Abzug von Botschaftspersonal aus Juba an. Auch der Sudan will Staatsangehörige ausfliegen.
Ein Sprecher der südsudanesischen Armee äußerte sich in der Onlinezeitung "Sudan Tribune" skeptisch über die Erfolgsaussichten der Friedensgespräche. Die Rebellen seien derzeit in der Offensive und hätten kein Interesse an einem Waffenstillstand, sagte er. Rebellenführer Riek Machar har es bislang abgelehnt, sich direkt mit Präsident Salva Kiir zu treffen.
Machtkampf wird zum Bürgerkrieg
Die Zahl der Flüchtlinge ist UN-Angaben zufolge auf über 200.000 gestiegen. Mindestens 1.000 Menschen sind bislang ums Leben gekommen. Hintergrund der Kämpfe ist ein Machtkampf zwischen Kiir und seinem ehemaligen Vizepräsidenten Machar, der sich zu einem Bürgerkrieg zwischen den Volksgruppen der Nuer und der Dinka auszuweiten droht.
Der Südsudan ist der jüngste Staat der Welt. Er wurde im Juli 2011 vom Sudan unabhängig und zählt zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Die etwa zehn Millionen Einwohner leben auf 620.000 Quadratkilometern, einer Staatsfläche, die etwas größer ist als Spanien und Portugal zusammen.