"Die Qualität der Gewalt im Umfeld von Fußballspielen hat sich deutlich verändert", sagte er. "Die Polizisten müssen in der Spitze mehr aushalten als in den vergangenen Jahren." So hätten sich Fans vor dem Niedersachsen-Derby Hannover 96 gegen Eintracht Braunschweig auf einem Schlachthof kiloweise Innereien von Schweinen besorgt und an einem Bahnhof damit Polizisten beworfen.
Die Fußball-Clubs müssten mehr Fan-Betreuer beschäftigen, die Rowdies und friedliche Fans trennen könnten. "Fußball-Rowdies müssen Stadionverbote erhalten, dafür braucht es die Unterstützung der Vereine", forderte Manzke. "Die Vereine haben auch eine Pflicht, denn hier werden Milliarden umgesetzt. Dann muss nicht die Allgemeinheit die negativen Begleiterscheinungen alleine tragen."
Bischof: Fan-Reisen vom normalen Reiseverkehr trennen
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Vereine müssten den Einsatz von Sonderzügen finanziell unterstützen, um Fan-Reisen vom normalen Reiseverkehr zu trennen. Gewalttäter fänden immer neue Wege, um zu stören. So stiegen sie früher aus Zügen aus, um Kontrollen zu umgehen.
Seelsorger der Polizei arbeiten laut Manzke gemeinsam mit Polizeipsychologen belastende Einsätze auf. In den Gesprächen stellten viele Polizisten die Frage: "Woher kommt diese Gewaltbereitschaft und der Hass?" Manzke warnte vor schnellen Antworten. Die Phänomene ließen sich nicht einfach mit Arbeitslosigkeit oder gesellschaftlichen Schieflagen erklären. Offensichtlich suchten einige die Gewalt um der Gewalt willen.
Die Arbeit der Polizei dagegen könne nur gelingen, wenn sie durch andere gesellschaftliche Kräfte ideell und praktisch unterstützt werde. In der Bundespolizei sind 16 haupt- und nebenberufliche evangelische Seelsorgerinnen und Seelsorger tätig. Hinzu kommen etwa 20 Pastoren bei den Landespolizeien.