Hintergrund ist ein Streit zwischen Zollitschs Freiburger Ordinariat und der Glaubenskongregation des Vatikans. Freiburg hatte erwogen, wiederverheirateten Geschiedenen unter Umständen die Teilnahme an der Kommunion zu erlauben. "Ich fühle mich von Papst Franziskus sehr bestärkt, der eine eigene Sondersynode zu Ehe und Familie einberufen hat für den Oktober 2014. Wir werden das, was bei uns in Freiburg erarbeitet worden ist, dort einbringen", sagte Zollitsch.
Zollitsch: Einen gangbaren Weg suchen
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Der Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, hatte dem Papier jedoch eine Absage erteilt. "Erzbischof Müller hat eine Position, die entspricht der Tradition, die er vertritt", sagte Zollitsch. "Aber der bei weitem überwiegende Teil der Menschen, die sich gemeldet haben, hat sich positiv zum Entwurf unseres Seelsorgeamtes geäußert." Dies zeige, dass ein gangbarer Weg gesucht werden müsse.
Heute zerbrächen 35 bis 40 Prozent der Ehen, betonte Zollitsch. "Damit stellt sich uns als Kirche die Frage: Wie sollen wir mit den Betroffenen umgehen?"
Erzbischof Zollitsch ist seit 2008 Vorsitzender der Bischofskonferenz. Im März werden die Bischöfe seinen Nachfolger wählen. "Bei allen Belastungen - es waren gute Jahre", resümierte Zollitsch.
Im September hatte der Papst das Rücktrittsgesuch des Freiburger Erzbischofs nach dessen 75. Geburtstag angenommen. Zollitsch bleibt aber als Apostollischer Administrator im Erzbistum, bis ein Nachfolger bestimmt ist.