Der Krieg, an dem etwa 40 Länder direkt oder indirekt beteiligten waren, kostete 17 Millionen Menschen das Leben. Er werde zu Recht als Urkatastrophe des vergangenen Jahrhunderts bezeichnet, erklärte Ebert und ergänzte: "Es ist deshalb wichtig, sich mit dem Ersten Weltkrieg auseinanderzusetzen und seine Auswirkungen auf die Staatenbildung zu reflektieren."
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Mehr als 40 Goethe-Institute in verschiedenen Ländern beteiligen sich mit Projekten. Deren Ziel ist es nach den Worten des Generalsekretärs, die verschiedenen Erinnerungskulturen zusammenzubringen. Im Mittelpunkt stehe "der Austausch und der Versuch, die 'Perspektive der anderen' auf die gemeinsame Geschichte einzunehmen".
Ebert verwies auf die deutsche Sicht, die vor allem von der hohen Zahl Gefallener und der Materialschlacht an der Westfront geprägt sei. Länder im Nahen Osten und auf dem Balkan verbänden dagegen in erster Linie die Ereignisse mit dem Zusammenbruch des Osmanischen Reichs.
Theaterprojekt "1914/2014: Schlachtfeld Erinnerung" geplant
Geplant ist unter anderem ein Theaterprojekt "1914/2014: Schlachtfeld Erinnerung" von Hans-Werner Kroesinger und Regine Dura. Die Regisseure haben im Auftrag des Goethe-Instituts fast ein Jahr lang in Belgrad, Istanbul, Sarajevo, in Deutschland und Österreich recherchiert. Anhand von Fotos, Dias, Texten, Filmausschnitten, Briefen und Flugblättern wollen sich Theaterdarsteller in historischer Aufarbeitung üben.
Ein anderes Projekt namens "Hikayah", was aus dem Arabischen übersetzt Erzählung und Geschichte heißt, beschäftigt sich mit dem Untergang des Osmanischen Reichs. Deutsche und arabische Historiker wollen zum Themenjahr an verschiedenen Stationen des ehemaligen Eisenbahnnetzes der Bagdadbahn recherchieren.