Erzbischof Zollitsch: Kirche darf keine neue Enteignung akzeptieren

Erzbischof Zollitsch: Kirche darf keine neue Enteignung akzeptieren
Die katholische Kirche in Deutschland ist bereit, über die Ablösung der Staatsleistungen zu verhandeln. "Wir sind offen dafür", sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, am Dienstag im Südwestrundfunk (SWR).

Die Kirchen müssten aber auch sehen, dass sie Verantwortung für die Zukunft trügen und dürften deshalb nicht von vorneherein eine "neue Enteignung" annehmen. Außerdem sollten Bund und Länder den ersten Schritt tun. 

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Auch die evangelische Kirche hat grundsätzlich ihre Bereitschaft erklärt, Gespräche über eine Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen zu führen. Die Zahlungen der Bundesländer von derzeit jährlich 460 Millionen Euro an die beiden Kirchen gehen auf die Enteignung kirchlicher Güter im 19. Jahrhundert zurück. Bereits die Weimarer Reichsverfassung von 1919 hatte die Ablösung der Staatsleistungen vorgesehen. Dieser Passus wurde ins Grundgesetz übernommen. Dabei wird davon ausgegangen, dass zur Ablösung eine Einmalzahlung fällig würde.

Zollitsch betonte zudem, dass die katholische Kirche bereit zum Dialog sei. "Es ist mir ein großes Anliegen zu hören, was die Menschen bewegt", sagte der Freiburger Erzbischof. Er räumte ein, dass Teile der christlichen Botschaft bei den Menschen nicht ankämen, dass die Kirchenleute bisweilen zu wenig spürten, was die Menschen bewegt. Der Gesprächs- und Dialogprozess in der katholischen Kirche sei jedoch schon "ein gutes Stück" vorangekommen.