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Der Limburger Generalvikar Wolfgang Rösch sieht eine mögliche Rückkehr von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst kritisch. "Ich glaube, das wäre für viele Menschen eine Provokation. Viele Leute, die nicht unmittelbar damit beschäftigt waren, würde es in eine große Spannung reinführen zur Kirche", sagte der derzeitige Stellvertreter des Limburger Bischofs am Sonntag im Radiosender HR1. Er selbst habe allerdings keine Ambitionen, dieses Amt zu übernehmen. Diesbezügliche Fragen seien ohnehin "theoretisch", weil nicht er selbst entscheide.
Der 54-jährige Rösch war bis zu seiner Berufung Anfang Oktober nach Limburg Stadtdekan in Wiesbaden. Die von Rom verordnete Auszeit für den Limburger Bischof findet er "sehr klug". Der Papst sei nicht "der letzte Aufräumer" der Kirche. "Er ist jemand, der den Menschen als Menschen sieht und Urteile nicht fällen wird, ohne die Situation genau zu sehen." Für Tebartz-van Elst seien die Zeiten schon hart genug: "Ich glaube, dass der Bischof sich ungerecht behandelt fühlt. Auch in der menschlichen Verletzung, die er erfahren hat."
Rösch, der neben seinem Amt als Generalvikar weiterhin in Wiesbaden wirkt, hat manchmal das Gefühl, nicht all seinen Aufgaben gerecht zu werden: "Ich vergleiche mich gerne mit berufstätigen Frauen. Wir machen alles gerne und bleiben überall etwas schuldig." Manchmal helfe zur Entspannung nur noch, sich aufs Fahrrad zu setzen: "Es ist wie Rosenkranzbeten, der Kopf wird innerhalb von zwei Minuten frei, die Gedanken werden geordnet. Ich liebe es sehr."