Mehr als 20 Tote bei Massaker im Kongo

Mehr als 20 Tote bei Massaker im Kongo
Bei einem Überfall auf ein Dorf im Osten des Kongo sind mindestens 20 Menschen getötet worden. Der deutsche Diplomat und Leiter der UN-Blauhelmmission im Kongo, Martin Kobler, äußerte sich am Dienstag zutiefst erschüttert über das Massaker.

Unter den Toten seien auch Frauen und Kinder, berichtete er über den Kurznachrichtendienst Twitter. Kobler forderte eine umgehende Untersuchung.

Nach Angaben des französischen Auslandssenders RFI machen Augenzeugen die Rebellengruppe ADF-Nalu für den Überfall verantwortlich, die die Bevölkerung in der Region Beni im Nordosten des Kongo seit Jahren terrorisiert. Menschenrechtler in Beni werfen den Aufständischen, die sich "Bewaffnete Demokratische Kräfte" nennen, seit Jahren schwerste Verbrechen vor. In den vergangenen drei Jahren sollen sie fast 700 Menschen entführt haben, darunter vor allem Frauen und Kinder.

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Die Rebellen kämpfen zum Teil vom Kongo aus gegen die Regierung unter Präsident Yoweri Museveni im benachbarten Uganda. Die ADF-Nalu ist die einzige muslimische Rebellengruppe in der Region. Die schon Mitte der 90er Jahren gegründete Gruppe hat sich in den vergangenen Jahren radikalisiert, als das kongolesische und das ugandische Militär stärker gegen sie vorgingen. 

Vor rund einem Monat kündigte die kongolesische Armee eine erneute Offensive an. Kurz davor hatte die Armee zusammen mit der UN-Blauhelmmission die M23-Rebellen besiegt. Seitdem nehmen UN und Armee weitere Rebellengruppen ins Visier, die im Osten des Kongo operieren. Ihre Zahl wird auf mehrere Dutzend geschätzt.