Die Abstimmung im Bundestag bringe das "große Vertrauen" auch der Menschen in Deutschland in das bisherige Wirken der Regierungschefin zum Ausdruck, schreibt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, in einer am Dienstag in Hannover veröffentlichten Gratulation. Darin wünscht er der Kanzlerin für die neue Amtszeit "Kraft, Mut und Gottes reichen Segen."
Die CDU-Vorsitzende wurde am Dienstag zum dritten Mal zur Bundeskanzlerin gewählt. Sie erhielt 462 der insgesamt 631 Abgeordneten-Stimmen. In seinem Glückwunschreiben erinnerte Schneider an den biblischen Monatsspruch für Dezember: "In ihm - Jesus Christus - war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen." (Johannes 1,4). Das Vertrauen auf die Menschennähe Gottes bewahre "angesichts der vielen weltweit ungelösten Probleme vor zerstörerischem Selbstzweifel und vor lähmender Resignation", schreibt der Ratsvorsitzende.
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Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, wünschte der Bundeskanzlerin "die nötige Kraft, Umsicht und Gottes reichen Segen" für die neue Amtszeit. "Unser Gebet begleitet Sie", fügte Zollitsch hinzu. Er wertete die Wiederwahl als ein Zeichen des Vertrauens in Merkels Arbeit und Ausdruck der Kontinuität in Zeiten vielfältiger gesellschaftlicher Umbrüche. Er sei sich sicher, dass die Kanzlerin die große Koalition besonnen führen werde.
Zollitsch ermutigte die Regierungschefin, den "erfolgreichen europapolitischen Kurs" fortzusetzen. "Sie haben Europa ein Gesicht gegeben und die Union aus mancher Krise befreit." Die Bischofskonferenz biete insbesondere bei ethischen und bioethischen Fragen ihre Unterstützung an. "Hier bitte ich Sie, nicht nur die Kompetenz der Kirchen anzuhören, sondern auf die Stimme in der Bewertung solcher oft komplexer Sachverhalte nicht zu verzichten?, schrieb Zollitsch.
In seinem Glückwunschschreiben bezeichnet es Zollitsch als ein erfreuliches Zeichen, dass der Koalitionsvertrag auf die "christliche Prägung" des Landes verweise. Er begrüßte auch das darin enthaltene Bekenntnis zum deutschen Kirchensteuersystem. "Dass die Koalitionspartner das bewährte Staatskirchenrecht als eine geeignete Grundlage für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Religionsgemeinschaften sehen, ermutigt uns sehr", hob Zollitsch hervor.