Die meisten Malariaopfer seien Kinder unter fünf Jahren, hieß es weiter. Mehr als 480.000 Mädchen und Jungen in diesem Alter seien 2012 an Malaria gestorben, täglich rund 1.300. Neun von zehn Todesopfer waren in den Ländern Afrikas südlich der Sahara zu beklagen. Ein Vergleich zu Zahlen aus älteren Berichten ist aufgrund veränderter statistischer Schätz-Methoden nicht möglich.
Bei früher Diagnose heilbar
WHO-Chefin Chan kritisierte den ungenügenden Schutz gegen die Krankheit. Im südlichen Afrika hätten weit weniger als die Hälfte der Menschen Anti-Moskito-Netze, um sich vor einer Infektion zu schützen. Die Krankheit wird von Plasmodium-Parasiten ausgelöst, die durch Moskito-Stiche übertragen werden.
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Als Lichtblick bewertet die WHO, dass immer mehr Menschen eine Behandlung gegen die Krankheit erhalten. Im vergangenen Jahr seien 330 Millionen Einheiten der ACT-Kombinationspräparate an betroffene Länder ausgeliefert worden. Im Jahr 2006 seien es knapp 80 Millionen Einheiten gewesen.
Nach WHO-Angaben werden immer mehr Menschen auf Malaria getestet. Bei einer frühen Diagnose und einem rechtzeitigen Start der Behandlung sei Malaria heilbar, unterstrich die Organisation. Im vergangenen Jahr traten nach WHO-Schätzungen über 200 Millionen Malaria-Fälle neu auf.
WHO-Generaldirektorin Chan rief Regierungen und private Spender zu mehr finanziellem Engagement im Kampf gegen die Krankheit auf. Im vergangenen Jahr seien rund 2,5 Milliarden US-Dollar bereitgestellt worden. Nötig seien aber mehr als fünf Milliarden US-Dollar pro Jahr, um Diagnose und Behandlung für alle Malariaerkrankten langfristig zu finanzieren.
Typische Symptome der Malaria sind Fieberschübe, Krämpfe sowie Magen- und Darmbeschwerden. In schweren Fällen treten Hirnschäden oder Blutarmut (Anämie) auf. Die gefährlichste Form, die Malaria tropica, kann bei Babys in wenigen Stunden zum Tod führen.