Nouripour: Deutschland sollte Vermittlerrolle im Friedensprozess in Mali anbieten

Nouripour: Deutschland sollte Vermittlerrolle im Friedensprozess in Mali anbieten
Omid Nouripour, Sicherheitsexperte der Grünen, plädiert dafür, dass Deutschland sich als Vermittler im Friedensprozess in Mali anbietet.
11.12.2013
epd
Tanja Tricarico

"Die Deutschen könnten die treibende Kraft sein, eine entsprechende Konferenz vorzubereiten", sagte Nouripour dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das wichtigste sei nun, dass der Aussöhnungsprozess schnell an Fahrt gewinne.

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Nouripour äußerte sich vor einem Treffen des malischen Präsidenten Ibrahim Boubacar Keïta mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch im Bundeskanzleramt. "Die Kanzlerin sollte ein Zeichen setzen, dass Deutschland an der Seite der Malier ist", sagte der Bundestagsabgeordnete. Es gehe dabei in erster Linie darum, zuzuhören, was Mali jetzt brauche und weniger um "warme Worte".

Mehr Geld für Entwicklungsprojekte zur Verfügung zu stellen, sei eine Möglichkeit, ergänzte Nouripour. Gefragt seien aber auch diplomatische Expertise und Unterstützung beim Demokratisierungsprozess. "Mali darf nicht zum vergessenen Konflikt werden", sagte der Grünen-Politiker. Die Verantwortung liege nun bei der Bundesregierung.

Die Krise in Mali begann im Januar 2012 mit einem Aufstand der nomadischen Tuareg. Die Rebellion löste einen Militärputsch aus und führte zu einer Schwächung des Staates. Mehrere islamistische Gruppen nutzten das Machtvakuum und eroberten im Frühjahr 2012 den Norden des Landes.

Mit Beginn der französischen Militärintervention im Januar 2013 wurden sie entscheidend zurückgedrängt. Seit August hat Mali mit Keïta wieder einen demokratisch gewählten Präsidenten, doch die Sicherheitslage vor allem im Norden des Landes ist weiterhin prekär.