Publizist Abdel-Samad bleibt in Ägypten verschwunden
Von dem deutsch-ägyptischen Islamkritiker Hamed Abdel-Samad fehlt weiterhin jede Spur. Dies bestätigte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Der Krisenstab des Auswärtigen Amtes und die deutsche Botschaft in Kairo seien alarmiert. Zudem würden Gespräche mit den ägyptischen Behörden geführt. Das Nachrichtenportal "Youm7" hatte unter Berufung auf Abdel-Samads Bruder am Montag berichtet, dass der Publizist in Kairo entführt worden sei. Eine Entführung bestätigte das Auswärtige Amt jedoch nicht.
Der 41-jährige Abdel-Samad wurde 2009 durch sein Werk "Mein Abschied vom Himmel" bekannt. Darin schildert er seine persönliche Auseinandersetzung mit dem Islam. Das Buch löste heftige Kritik in Ägypten aus. Nach der Veröffentlichung wurde eine Fatwa gegen ihn ausgesprochen. Extremisten hatten zudem nach einem Vortrag im Juni dieses Jahres öffentlich zum Mord an Abdel-Samad aufgerufen.