Er tritt die Nachfolge von Martin Dutzmann an, der seit Oktober Bevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Berlin und Brüssel ist. Die EKD gratulierte Arends umgehend zu seiner Wahl.
Mit 39 von 51 Stimmen
Arends, bislang Pastor für Diakonie und Ökumene in der evangelisch-reformierten Kirche, setzte sich im ersten Wahlgang mit 39 von 51 Stimmen gegen Pastor Reiner Rohloff aus Nordhorn durch. Arends gilt als Theologe mit ausgeprägtem sozialdiakonischen Profil. Vor der Synode nannte er "die Frage der sozialen Gerechtigkeit eine der brennenden Fragen unserer Gesellschaft", der sich auch die Kirche zu stellen habe. In der lippischen Kirche will Arends zunächst "hinsehen, zuhören und versuchen zu verstehen", ehe er neue Akzente setzt.
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Eine Festlegung vermied der künftige Landessuperintendent in der seit Jahren diskutierten Frage, ob die rund 175.000 Mitglieder zählende Landeskirche weiter unabhängig bleiben soll, obwohl sie zahlenmäßig immer kleiner wird. Er wolle einen Weg finden, "auf dem wir gemeinsam zu einer Antwort auf diese brennende Frage kommen", sagte er vor dem lippischen Kirchenparlament, das ihn für zwölf Jahre wählte. Sein neues Amt tritt er vermutlich im Februar oder März an.
Arends wurde 1963 in Bad Godesberg geboren und studierte Theologie in Münster, Tübingen und Wuppertal. Nach dem Vikariat in Ostfriesland war er von 1997 bis 2008 Pfarrer in Leer. Dort übernahm er 2001 den Vorsitz des Diakonischen Werks der reformierten Kirche. Seit 2008 ist er Pastor für Diakonie und Ökumene der reformierten Kirche. Im Juni dieses Jahres wählt ihn zudem die Norddeutsche Mission mit Sitz in Bremen an ihre Spitze.
Theologe mit sozialem Profil
Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider zeigte sich in einem Glückwunschschreiben erfreut, dass mit Arends ein in der Ökumene erfahrener leitender Geistlicher die Nachfolge von Martin Dutzmann antritt. In seinem Amt als Präses der Norddeutschen Mission habe Arends auf internationaler Ebene wichtige Erfahrungen sammeln können. Zudem sei Arends im Sommer dieses Jahres Delegierter der EKD bei der 14. Vollversammlung der Konferenz Evangelischer Kirchen in Budapest gewesen.
Die leitenden Geistlichen der rheinischen und der westfälischen Landeskirche gratulierten Arends in Detmold persönlich zu seiner Wahl. Manfred Rekowski, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, hob vor der Synode die "sehr vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit" der drei Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen hervor.
NRW-Kirchen als "Dreigestirn"
Die westfälische Präses Kurschus sagte, von der Landespolitik würden die drei Kirchen als "Dreigestirn" wahrgenommen. Deshalb sei es wichtig, dass das Amt des Landessuperintendenten jetzt wieder besetzt werde: "Wir brauchen die Lipper."
Die Lippische Landeskirche hat 58 reformierte und zehn lutherische Kirchengemeinden, eine Gemeinde ist sowohl lutherisch als auch reformiert. Arends wird der siebte leitende Geistliche nach dem Zweiten Weltkrieg.