Empörung über Schweineköpfe auf Moschee-Bauplatz in Leipzig

Empörung über Schweineköpfe auf Moschee-Bauplatz in Leipzig
Die Schändung eines Bauplatzes für eine Moschee in Leipzig mit blutigen Schweineköpfen sorgt weiter für Empörung. Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel bezeichnete die Tat bei einem Besuch des Geländes am Samstag als "Angriff auf die ganze Gesellschaft".

"Wir sind hier, damit Sie nicht den Eindruck haben, dass es nur Sie betrifft", sagte der SPD-Politiker vor Vertretern der Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde. Die SPD hatte in Leipzig ihren Bundesparteitag abgehalten.

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Gabriel, der unter anderem vom Vorsitzenden des Zentralrates der Muslime, Aiman Mazyek, begleitet wurde, verwies auf die in der Verfassung festgeschriebene Religionsfreiheit: "Menschen sollen ihrem Glauben nachgehen können, jedenfalls dann, wenn er sich im Rahmen der Verfassung bewegt. Wenn jemand das verhindern will, dann greift er nicht nur Sie an, sondern uns alle."

Mazyek verurteilte den Anschlag

Der Zentralrats-Vorsitzende Mazyek sagte laut Mitteilung der SPD, in Deutschland gebe es in den vergangenen Jahren immer wieder Anschläge auf Moscheen mit Schweineköpfen und Schweineohren. "Deshalb stehen wir vom Zentralrat der Muslime gemeinsam mit der religiösen Gemeinschaft der Ahmadiyya hier, um das auf das Schärfste zu verurteilen", sagte Mazyek.

Die Gemeinde plant auf dem Gelände in Norden Leipzigs den Bau einer Moschee im orientalischen Stil mit zwei zwölf Meter hohen Minaretten. Es wäre - nach einer Moschee in Berlin-Pankow - die zweite Moschee mit Minaretten in Ostdeutschland. Der Baustart ist für Anfang nächsten Jahres vorgesehen.

In der Nacht zum Freitag hatten Unbekannte auf dem frei zugänglichen Baugelände fünf Holzpflöcke eingeschlagen und darauf blutige Schweineköpfe gesteckt. Das Schwein gilt im Islam als unreines Tier.