Die Jury würdigte mit der Auszeichnung ihren "beharrlichen und unermüdlichen Einsatz" für Versöhnung und Verständigung im Nahost-Konflikt. Einen Sonderpreis in Höhe von 5.000 Euro bekam die Initiative EXIT, die Aussteiger aus dem Rechtsextremismus unterstützt.
Die Laudatorin Franziska Augstein betonte, Frangi und Primor hätten sich auch von Widerständen aus dem eigenen Lager und persönlichen Gewalterfahrungen nicht von der Zwei-Staaten-Lösung abbringen lassen. Beide beurteilten Menschen nicht "nach politischen Konzepten, sondern nach ihrer je eigenen Haltung und nach ihrem Charakter", betonte die Journalistin.
Begegnung über Grenzen hinweg
Frangi und Primor zeigten sich in ihren Dankesreden überzeugt, dass es im Nahen Osten Frieden geben werde. Zu einer Zwei-Staaten-Lösung für Israel und Palästina gebe es keine Alternative. Frangi sagte, er setze vor allem auf den Druck der USA und Europas gegen die völkerrechtswidrige Siedlungspolitik der Regierung Netanjahu.
Primor betonte, ein Friedensvertrag werde nicht alle zu hundert Prozent zufriedenstellen können. "Wir müssen einander nicht von unserer jeweiligen Meinung überzeugen. Aber jeder muss wissen, wie der andere denkt und empfindet." Begegnungen der Menschen über Grenzen hinweg könnten dazu beitragen, dass der Frieden dauerhaft Bestand habe.
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) wies als Laudator auf die Verdienste der Organisation EXIT im Kampf gegen den Rechtsextremismus hin. Er kündigte an, sich für eine "langfristige stabile finanzielle Förderung" und eine Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen einzusetzen. Gleichzeitig räumte der Minister mit Blick auf die Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) ein, dass der Staat die Gefahr zu lange ignoriert habe. Mit den Kollegen der anderen Bundesländer werde er mit Nachdruck ein NPD-Verbotsverfahren in den kommenden Wochen einreichen.
Hilfe für rechtsradikale Aussteiger
EXIT-Mitbegründer Bernd Wagner wies darauf hin, dass Rechtsradikale sich seit der Wiedervereinigung "wieder im Aufwind" befänden. Mehr als 180 Menschen hätten seit 1990 durch militante Rechte ihr Leben verloren. Die Hilfe für rechtsradikale Aussteiger habe sich in den vergangenen Jahren als eine wirksame Form des Kampfes gegen dieses Gedankengut herausgestellt, sagte Wagner.
Der Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis wird alle zwei Jahre in Erinnerung an das pazifistische Engagement des in Osnabrück 1898 geborenen Schriftstellers vergeben. Er ist der Autor des Antikriegs-Romans "Im Westen nichts Neues".