"Eine humanere Herangehensweise an die Themen Zuwanderung und Asyl" sei dringend nötig, erklärten die Bischöfe zum Abschluss ihrer Herbst-Vollversammlung am Freitag in Brüssel. Die Comece wolle selbst einen Beitrag zur Neuausrichtung der EU-Innenpolitik ab 2014 leisten.
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Wichtig sei zudem mehr Solidarität und Lastenteilung zwischen allen EU-Staaten, betonte die Bischofskonferenz. Die Bischöfe Maltas beispielsweise hätten in einem Schreiben um Hilfe für ihr Land gebeten, berichtete die Comece.
Bei dem Schiffsunglück am 3. Oktober waren mehr als 300 Migranten aus Afrika ertrunken, unter ihnen viele Somalier und Eritreer. Nur wenige Tage später forderte ein zweites Schiffsdrama vor Lampedusa mehrere Dutzend Menschenleben. Es gelte sich jedoch daran zu erinnern, dass in den letzten Jahren mehr als 20.000 Menschen im Mittelmeer ums Leben gekommen seien, unterstrichen die Bischöfe aus EU-Ländern.
Mehr Hilfe für die Herkunfts- und Durchreiseländer
Die Geistlichen verwiesen darauf, dass die weitaus meisten Migranten gerne in ihrer Heimat bleiben würden, sollten die Sicherheitslage sowie die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen es erlauben. Daher brauche es mehr Hilfe für die Herkunfts- und Durchreiseländer. Die EU müsse dafür Migrations-, Handels-, Entwicklungs- und Außenpolitik sinnvoll kombinieren.
Wichtig sei es, einen Unterschied zwischen regulärer und irregulärer Migration zu machen, erklären die Bischöfe. Sie verurteilen den Menschenschmuggel als "einen Skandal": "Die moderne Sklaverei ist eine Begleiterscheinung der unregulierten Zuwanderung und hoch lukrativ." Die Pfarrgemeinden in ganz Europa könnten ihrerseits einen wichtigen Beitrag leisten, Migranten willkommen zu heißen und ihnen das Gefühl eines Zuhauses zu geben, unterstreicht die Comece.