Die Erderwärmung sei nicht nur ein Umweltproblem, sondern eine "alles umfassende Gefahr für Sicherheit, Stabilität und Wohlstand", sagte Annan der Tageszeitung "Neue Westfälische" (Donnerstagsausgabe). Die Regierungen, die vom 11. November an in Warschau zum Klimagipfel zusammenkommen, rief er auf, "ihre Anstrengungen für ein globales, faires und rechtsverbindliches Klimaabkommen" zu verdoppeln.
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Für sein Engagement für eine gerechtere Welt erhält Annan an diesem Donnerstag in Gütersloh den mit 200.000 Euro dotierten Reinhard-Mohn-Preis. Der ehemalige UN-Generalsekretär aus dem westafrikanischen Ghana zog eine positive Bilanz der UN-Millenniumsziele und forderte zugleich ein weiteres Engagement über das Jahr 2015 hinaus. Die im Jahr 2000 auf den Weg gebrachten UN-Entwicklungsziele hätten dazu geführt, dass Millionen Menschen aus der Armut befreit worden seien. Zudem seien Krankheiten geheilt oder durch Prävention verhindert worden.
Als weitere große Herausforderungen nannte Annan die wachsende Ungleichheit und die Arbeitslosigkeit. Künftig müsse der Fokus noch stärker auf die Ärmsten der Armen und Ausgegrenzten gerichtet werden: "Die nachhaltige Entwicklung und die Minderung der Armut sollten auch bei neuen Zielen das zentrale Element sein."
Die acht im Jahr 2000 beschlossenen Millenniumsentwicklungsziele der UN umfassen Vorgaben für den Kampf gegen Hunger, Armut, Krankheiten und Bildungsmangel, die bis 2015 zu erreichen sind. Derzeit arbeiten die Vereinten Nationen an einer Nachfolge-Agenda für die Millenniumsziele.