Nur so könne die Vertrauenskrise in der katholischen Kirche beendet werden, sagte der frühere Bundestagspräsident der Wochenzeitung "Die Zeit". Die Bischöfe müssten eine repräsentative Meinung abbilden, anstatt einfach selbst die Fragen zu beantworten, "damit bei den normalen Katholiken nicht noch mehr Misstrauen entsteht".
###mehr-artikel### Thierse sprach von einer "dramatischen Differenz zwischen der Lebenspraxis vieler Katholiken und der kirchlichen Lehre, etwa zur Empfängnisverhütung oder zur Homosexualität". Es sei notwendig, demokratische Strukturen in der Kirche weiter zu fördern. Er wünsche sich, dass die Kirche künftig weniger monarchisch geprägt ist als bisher. "Ich wünsche mir, dass meine Bischöfe tatsächlich die Laien befragen, denn um sie geht es", sagte Thierse, der auch Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken ist.
###mehr-links### Derzeit lässt Papst Franziskus einen Fragebogen an die Bistümer verschicken, in dem sich Bischöfe über die Kirche und Themen wie Ehe, Familie und Sexualität äußern sollen. Der Fragebogen dient der Vorbereitung einer Sonder-Bischofssynode im Oktober 2014 zum Thema Familie.