Dem UN-Bericht zufolge könnte der weltweite CO2-Ausstoß 2020 bereits bei rund 59 Gigatonnen liegen. Um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen, hatte die Weltgemeinschaft allerdings einen CO2-Ausstoß von nicht mehr als 44 Gigatonnen bis 2020 vereinbart. Bis zum Jahr 2050 sollte der CO2-Austoß dann auf 22 Gigatonnen fallen. Diese Ziele seien kaum noch zu schaffen, heißt es in dem Bericht.
###mehr-artikel### Der mangelnde Klimaschutz sei das "größte globale Umweltproblem", sagte der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth. Wenn man an allen Stellschrauben drehe, dann könnte die Lücke wenigstens etwas verkleinert werden. Mit Blick auf den UN-Klimagipfel vom 11. bis 22. November in Warschau appellierte Flasbarth an die Staaten, sich gemeinsam für einen effektiven Klimaschutz einzusetzen. Flasbarth setzt dabei vor allem auf eine "Revitalisierung der EU-Klimapolitik".
Der Bericht wurde von 44 Wissenschaftlergruppen aus 17 Ländern erstellt und vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen koordiniert. Finanziert wurde der vierte "Emissions Gap Report" auch vom Bundesumweltministerium. Der Bericht wurde am Dienstag (5. November) in Berlin, Brüssel und Rio de Janeiro vorgestellt.
Kosten der Umweltzerstörung müssen ermittelt werden
Die EU-Klimaschutzkommissarin Connie Hedegaard verwies in der belgischen Hauptstadt darauf, dass die EU bei der Erfüllung ihrer CO2-Minderungsversprechen für das Jahr 2020 bereits auf einem sehr guten Weg sei. Indessen gebe es vieles, was die Weltgemeinschaft bereits vor 2020 zur Verbesserung der Klimabilanz tun könne, sagte sie: Dazu zählten etwa der Abbau von Subventionen für fossile Brennstoffe, der Ausbau erneuerbarer Energien, die Energieeffizienz und der Kampf gegen die schädlichen H-FCKW-Stoffe. Sie hoffe, dass diese Themen in Warschau als Schlüsselthemen angesprochen würden, unterstrich die Kommissarin.
Auf lange Sicht müsse es darum gehen, die tatsächlichen Kosten von Umweltzerstörung zu beziffern und zu verteilen, sagte Hedegaard. Dies solle auf EU-Ebene ebenso wie im Rahmen globaler Verträge geschehen. Das Erreichen der Klimaschutzziele sei "schwer, aber möglich", unterstrich die Kommissarin. "Die Welt tut zu wenig, und sie tut es zu langsam. Aber die technischen Lösungen existieren."