"Das größte Risiko ist, dass es zunehmende Offensiven bewaffneter Gruppierungen geben könnte", sagte die frühere Bonner SPD-Oberbürgermeisterin dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Wir werden sehen, ob die Sicherheitslage hält", fügte die 64-Jährige hinzu.
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Die in Afghanistan erreichten Fortschritte müssten unbedingt gewahrt bleiben. "Es ist nicht alles gut in Afghanistan, aber die Lebensbedingungen haben sich verbessert", erklärte Dieckmann. Sicher werde es noch Konflikte in der Gesellschaft geben, fügte sie mit Blick auf ein mögliches Erstarken der radikal-islamischen Taliban hinzu. "Wir können nur hoffen, dass die Zivilbevölkerung inzwischen die Stärke hat, selbst Frauenrechte und Bildung durchzusetzen."
Die Welthungerhilfe, die seit 20 Jahren in dem asiatischen Land tätig ist, wolle ihre Arbeit mit Schwerpunkt Landwirtschaft und Wasserversorgung ohne Einschränkung fortsetzen. "Wir waren vor der Bundeswehr in Afghanistan und wir werden nach der Bundeswehr in Afghanistan bleiben", betonte Dieckmann, die seit 2008 an der Spitze des Hilfswerks steht.
Zur Sicherheit der Mitarbeiter der Welthungerhilfe sagte Dieckmann, bewaffnete Wächter würden in Afghanistan nicht eingesetzt. Es gebe aber ein ausgefeiltes Sicherheitskonzept, ähnlich wie in anderen Krisenländern. "Unser größter Schutz ist die einheimische Bevölkerung", betonte sie. "Wir arbeiten mit beiden Füßen auf dem Boden." Von den etwa 250 Mitarbeitern in Afghanistan sind 245 Einheimische. Vor sechs Jahren waren in Afghanistan zwei Mitarbeiter der Welthungerhilfe ermordet worden.