Bis zum 8. November versammeln sich in der Hafenmetropole Busan mehr als 3.000 Vertreter von rund 350 Kirchen weltweit. Themen sind der Klimawandel, die Kluft zwischen Arm und Reich sowie Wege zu einem gerechten Frieden. Der Weltkirchenrat will auch ein Zeichen für eine friedliche Wiedervereinigung des politisch geteilten Landes setzen.
Die Teilnehmer des Christentreffens kommen aus Asien und der pazifischen Region, Afrika, Europa, dem Nahen und Mittleren Osten, Nord- und Lateinamerika sowie der Karibik. Die römisch-katholische Kirche ist nicht Mitglied des Weltkirchenrates, arbeitet aber auf einigen Arbeitsfeldern mit ihm zusammen.
Am Dienstag traf der sogenannte "Peace Train" in Busan ein. Das Projekt ist Teil einer Friedensinitiative des Nationalen Kirchenrates in Korea, die auf die andauernde Teilung des ostasiatischen Landes aufmerksam macht und sich für Wiedervereinigung einsetzt. Den Angaben zufolge legten rund 120 Teilnehmer in 20 Tagen rund 10.500 Kilometer mit dem Zug quer durch Europa und Asien zurück. Start war Berlin als Symbol des wiedervereinigten Deutschlands. Busan ist mit mehr als vier Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Südkoreas nach Seoul.
"Gott des Lebens, weise uns den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden"
Die Tagung steht unter dem Motto "Gott des Lebens, weise uns den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden". Aus Deutschland nehmen unter anderen der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte, die Bischöfe Martin Hein (Kassel) und Heinrich Bedford-Strohm (München) sowie der EKD-Friedensbeauftragte Renke Brahms teil.
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Die ÖRK-Vollversammlung ist das höchste Gremium des Weltkirchenrates, der 500 Millionen Gläubige repräsentiert. Sie kommt etwa alle sieben Jahre zusammen, zuletzt in Harare (Simbabwe) 1998 und Porto Alegre (Brasilien) 2006. Offiziell gegründet wurde der Ökumenische Rat der Kirchen 1948 auf der ersten Vollversammlung in Amsterdam (Niederlande). Die Mitglieder kommen aus den orthodoxen Kirchen, zahlreichen anglikanischen, baptistischen, lutherischen, methodistischen und reformierten Kirchen sowie vielen unabhängigen und Freikirchen.
Die 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Südkorea soll auch die Weichen für die Ökumene zu Beginn des 21. Jahrhunderts neu stellen. Der Weltkirchenrat hatte in den vergangenen Jahren in der öffentlichen Wahrnehmung an Bedeutung verloren. Unter anderem der Umgang mit der Homosexualität hatte wiederholt zu Konflikten zwischen einzelnen Mitgliedskirchen geführt. Zudem zwang eine Finanzkrise den ÖRK zu schmerzhaften Personaleinschnitten. Die ÖRK-Vollversammlung ist auch ein Spiegel der Spiritualität der weltweiten Kirchen. Dies wird mit gemeinsamen Gottesdiensten, Bibelstudien und Gebet zum Ausdruck gebracht.