Gewalttaten überschatten Präsidentenwahl in Madagaskar

Gewalttaten überschatten Präsidentenwahl in Madagaskar
An die ersten Wahlen seit dem Militärputsch vor vier Jahren knüpfen sich in Madagaskar große Hoffnungen. Das Inselreich vor der ostafrikanischen Küste will heraus aus der Isolation und zurück zu Stabilität.

Die Präsidentenwahl am Freitag in Madagaskar ist von Gewalt überschattet worden. Bei einem Angriff auf ein Wahllokal in Benenitra im Südwesten des Inselstaates sei ein Lokalpolitiker getötet worden sein, berichtete das madagassische Online-Nachrichtenportal "Orange". Das Wahllokal sei vorübergehend geschlossen worden, mittlerweile sei die Situation aber wieder unter Kontrolle.

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Zu weiteren Zwischenfällen kam es im Süden und im Norden. In Benzaha soll eine Person kidnappt worden sein, im Tsarantanana-Distrikt wurde ein Wahllokal niedergebrannt. Über die Hintergründe und die Täter ist noch nichts bekannt.

Entwicklungshilfe nach Putsch eingefroren

Die Wahl gilt als wichtiger Schritt zur Überwindung der politischen Krise. Seit dem Putsch von Machthaber Andry Rajoelina 2009 ist der Inselstaat vor der Küste Ostafrikas international isoliert. Die Armut unter den 22 Millionen Einwohnern hat drastisch zugenommen. Die Entwicklungshilfe wurde großteils eingefroren. Insgesamt standen 33 Präsidentschaftsbewerber zur Wahl. Als Favorit galt der ehemalige Finanzminister Hery Rakotoarimanana. Er ist der Wunschkandidat von Amtsinhaber Rajoelina, der selbst nicht kandidieren durfte.

Gute Chancen werden auch Ex-Minister Richard Robinson eingeräumt, der vom gestürzten Ex-Präsidenten Marc Ravalomanana unterstützt wird. Stimmberechtigt waren rund 7,5 Millionen Bürger. Bekommt kein Kandidat die absolute Mehrheit, wird am 20. Dezember eine Stichwahl fällig. An diesem Tag soll auch erstmals nach dem Putsch ein Parlament gewählt werden.