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Die Forscher hatten den Zeitraum von Mitte 2009 bis Mitte 2010 mit den drei Jahren davor verglichen. Juden, Christen, Buddhisten, Anhänger weiterer Weltreligionen (zum Beispiel Sikh, Zarathustrier und Rastafari) und Anhänger von Natur- und traditionellen Religionen wurden in dieser Zeit in so vielen Ländern unterdrückt wie seit vier Jahren nicht, aber auch Muslime und Hindus mussten weltweit mit Repressalien rechnen.
Das Christentum führt dabei die Liste an: In 111 Ländern hatten Christen mit Widerständen zu kämpfen. An zweiter Stelle der Repressionsskala folgten Muslime, die in 90 Ländern Probleme bekamen, danach Juden (68 Länder), weitere Weltreligionen (52), Traditionelle und Naturreligionen (26), Hindus (16) und Buddhisten (15).
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Dabei fanden die Forscher eine eindeutige Korrelation: In den Ländern, in denen die Regierung eine religiöse Gruppe in ihren Freiheiten einschränkte, vor allem im Nahen Osten und in Nordafrika, war auch die soziale Ablehnung gegen diese Gruppe am höchsten. Dort, wo Regierungen für Religionsfreiheit einstehen, diese Freiheit gesetzlich geschützt ist, sich der Staat aus religiösen Angelegenheiten raushält und keine Gewalt gegen religiöse Gruppen einsetzt, ist auch die gesellschaftliche Akzeptanz von anderen Religionen am höchsten.
In die umfangreiche Studie wurden Ereignisse aus aller Welt einbezogen, vom Schweizer Minarett-Verbot über Kirchenschließungen in Indonesien bis zu den tödlichen Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Christen in Nigeria. Die Länder, in denen sowohl von Regierungsseite als auch gesellschaftlich die stärksten Repressionen passieren, liegen aber im Nahen Osten, Asien (einschließlich Russland) und Nord- und Ostafrika.