Die Völkerschlacht vom Herbst 1813 war die bis dato größte und blutigste Feldschlacht. Rund 600.000 Soldaten aus ganz Europa kämpften gegeneinander, etwa 100.000 von ihnen starben bei den Kämpfen. Am Ende triumphierten die Alliierten Russlands, Preußens, Österreichs, Schwedens und Englands über das französische Heer unter Napoleon.
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In historischen Uniformen spielten Tausende Laiendarsteller die Schlacht am Sonntag vor den Augen von mehreren Zehntausend Besuchern nach. Der große Besucherandrang sorgte für erhebliche organisatorische Probleme und eine rund anderthalbstündige Verspätung der Veranstaltung. Zugelassen war die Veranstaltung für rund 30.000 Besucher, dem Vernehmen nach zog es aber deutlich mehr Schaulustige auf das Schlachtfeld bei Markkleeberg. Zuschauer zeigten sich zum Teil verärgert über eine schlechte Organisation, überteuerte Tickets und einen schlechten Blick auf das Geschehen.
Am Sonntagvormittag hatte der sächsische evangelische Landesbischof Jochen Bohl daran erinnert, dass Europa nun schon seit 68 Jahren im Frieden lebe - länger als jemals zuvor. Je vertrauter einem die Geschichte sei, desto dankbarer werde man für die lange Zeit des Friedens in Europa sein, sagte der Bischof. Zugleich erwachse daraus die Verpflichtung, zur Erhaltung dieses Friedens beizutragen.
"Wir sollten diesen glückhaften Zustand nicht gefährden durch kleinlichen Zank um Geld, die Laufzeiten von Krediten und deren Zinssätze", unterstrich Bohl mit Blick auf den Fiskalstreit in der Europäischen Union. Auch müsse Flüchtlingen aus benachbarten Notstandsregionen beigestanden werden, fügte er hinzu.
"Kommuniqué der europäischen Fürstenhäuser" verabschiedet
Am Samstag waren Leipziger und Gäste der Stadt zu einem "Fest der Menschen" eingeladen. Vor dem am Freitagabend nach mehrjähriger Sanierung übergebenen Völkerschlachtdenkmal präsentierten sich dazu unter anderem verschiedene Chöre. Zudem gab es eine Lichtshow. Besucher waren zudem eingeladen, sich das Denkmal bis Mitternacht kostenlos anzuschauen. Auch in der Stadt wurde der Schlacht vor 200 Jahren gedacht: So gab es im Gewandhaus ein Orgelkonzert und in der Thomaskirche wurde am Samstagabend Benjamin Brittens "War Requiem" aufgeführt.
In Rötha bei Leipzig wurde ebenfalls an die historischen Ereignisse erinnert. Anwesend waren dabei nach Angaben der Stadt zahlreiche Repräsentanten deutscher und europäischer Adelsfamilien, die zum Abschluss ein "Kommuniqué der europäischen Fürstenhäuser" für den Zusammenhalt in Europa verabschiedeten. Das Schloss Rötha bei Leipzig war während der Völkerschlacht vor 200 Jahren als Hauptquartier der Verbündeten genutzt worden, die dort 1813 in ihrem Verbündetenzimmer auch den entscheidenden Kriegsrat gegen Napoleon abhielten.