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Der Bischöfliche Stuhl ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts mit einem Vermögen in unbekannter Höhe, über den der Bischof den Großteil der bis zum 7. Oktober geheim gehaltenen Kosten seines neuen Amts- und Wohnsitzes in Höhe von mindestens 31 Millionen Euro abdeckte.
Die Staatsanwaltschaft prüft nach den Worten von Herrchen vor der Aufnahme von Ermittlungen zunächst, ob es einen hinreichend konkreten Anfangsverdacht gibt. Die Prüfung werde sich noch länger hinziehen, da die Beschuldigten Gelegenheit zur Stellungnahme bekämen. Der Limburger Bischof, der am vergangenen Wochenende nach Rom gereist war, habe postalisch noch nicht erreicht werden können. Untreue wird nach dem Strafgesetzbuch mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit einer Geldstrafe geahndet.
Bischofssitz könnte mehr als 31 Millionen Euro kosten
Die Mitglieder des von Tebartz-van Elst im April 2011 installierten Vermögensverwaltungsrats, mit dem der Bischof das zuvor zuständige Domkapitel verdrängte, sind der ehemalige Leiter der hessischen Staatskanzlei, der CDU-Politiker Jochen Riebel, der Sprecher der Geschäftsführung der Kölner Josefs-Gesellschaft gGmbH, Theodor-Michael Lucas, und der Wirtschaftsprüfer Carl-Friedrich Leuschner. Die Mitglieder hatten nach der Veröffentlichung der Summe von 31 Millionen Euro den Vorwurf erhoben, sie seien durch den Bischof "hinter das Licht geführt worden".
Ursprünglich waren in der Planung für den Bau des neuen Amts- und Wohnsitzes des Bischofs 2,5 Millionen Euro aus dem Bistumshaushalt vorgesehen. Zum Baubeginn 2010 wurden die Kosten mit 5,5 Millionen Euro angegeben. Zur Einweihung Ende vergangenen Juni teilte das Bistum mit, der Bau habe 9,85 Millionen Euro gekostet. Noch ist nicht sicher, ob die vor zehn Tagen genannte Summe von 31 Millionen Euro weiter überschritten wird.