Syrischer Bischof bittet Europa um Hilfe für Christen

Syrischer Bischof bittet Europa um Hilfe für Christen
Der syrische Bischof Elias Toumeh bittet die EU und die europäischen Kirchen um mehr Hilfe für die bedrängten Christen in Syrien.

Die Christengemeinden bräuchten politische und humanitäre Unterstützung aus Europa, sagte der orthodoxe Geistliche am Donnerstag auf einer Konferenz im zyprischen Nikosia. Es gehe darum, einen Exodus der Christen aus der Region zu verhindern: "Wir müssen den Menschen helfen, damit sie nicht ihr Land verlassen und auswandern."

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Seit Ausbruch des Bürgerkrieges in Syrien haben politischen Beobachtern zufolge etwa 100.000 Angehörige der christlichen Minderheit das Land verlassen. Die verbliebenen Menschen sind zahlreichen Attacken ausgesetzt. "Zwei Würdenträger sind seit Monaten entführt, wir wissen gar nichts von ihnen", sagte Toumeh.

Er kritisierte, dass humanitäre Hilfe aus Europa nach wie vor eher in die von Machthaber Baschar al-Assad kontrollierten Gebiete gelange. Indessen versuchten bestimmte Kräfte, den syrischen Christen besondere Angst einzujagen, berichtete Toumeh: "Den Christen wird erzählt, dass der Fundamentalismus gefährlich sei. Aber auch die Muslime haben Angst vor dem Fundamentalismus."

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Toumeh sprach auf einem interreligiösen Dialogtreffen, das die Fraktion der Christdemokraten im Europaparlament (EVP-Fraktion) organisiert hatte. Das Treffen findet traditionell alle ein bis zwei Jahre an verschiedenen Orten statt. Die diesjährige Konferenz dreht sich um das Thema Konfliktlösungen im Mittelmeerraum.