DJV kritisiert "Informationsblockade" im Fall Tebartz-van Elst

Foto: dpa/Fredrik Von Erichsen
Das Bischofshaus auf dem Areal der alten Vikarie gegenüber dem Limburger Dom.
DJV kritisiert "Informationsblockade" im Fall Tebartz-van Elst
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat den Vorwurf zurückgewiesen, die Medien betrieben eine Hetzjagd auf den Limburger Bischof Tebartz-van Elst. Die ausführliche Berichterstattung sei notwendig und im Sinne des Informationsauftrags der Medien gerechtfertigt, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Er warf der katholischen Kirche eine "Informationsblockade" vor.

Die Verantwortlichen müssten mit den Journalisten kooperieren, die im Fall des umstrittenen Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst recherchieren, erklärte der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken am Mittwoch in Berlin. Die Baukosten in Millionenhöhe für das neue Diözesane Zentrum in Limburg seien weiterhin "unaufgeklärt". Hier sei Transparenz erforderlich.

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Konken wies den Vorwurf zurück, die Medien betrieben eine Hetzjagd auf Tebartz-van Elst. Die ausführliche Berichterstattung über das Finanzgebaren des Bischofs sei notwendig und im Sinne des Informationsauftrags der Medien gerechtfertigt. Ein Bischof der katholischen Kirche sei Repräsentant des gesellschaftlichen Lebens in Deutschland.

Der Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen hatte bereits am Dienstag in einem epd-Gespräch gesagt, er könne in diesem Fall keine übertriebene Skandalisierung in den Medien erkennen. Die Aufdeckung von Missständen gelte zu Recht als Kerngeschäft des Qualitätsjournalismus. Dagegen hatte unter anderem der CSU-Politiker Norbert Geis den Umgang der Medien mit Tebartz-van Elst kritisiert.

Tebartz-van-Elst steht nicht nur wegen der Baukosten, sondern auch wegen seines Führungsstils und der Affäre um einen Erste-Klasse-Flug in der Kritik. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat in der vergangenen Woche einen Strafbefehl wegen falscher eidesstattlicher Versicherungen gegen den Bischof beantragt.