Zollitsch: Handreichung für wiederverheiratete Geschiedene zu früh publiziert

Zollitsch: Handreichung für wiederverheiratete Geschiedene zu früh publiziert
Die Freiburger Handreichung für wiederverheiratete Geschiedene ist Erzbischof Robert Zollitsch zufolge verfrüht publiziert worden.

Der ohne sein Wissen veröffentlichte Text sei ein "vorläufiger Impuls" für die Debatte der Bischofskonferenz, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung des Ordinariats Freiburg.

Zwar habe er allen Mitgliedern der katholischen Deutschen Bischofskonferenz die "Handreichung für die Seelsorge zum Begleiten von Menschen in Trennung, Scheidung und nach ziviler Wiederheirat" zugeschickt. Sie solle aber "auf keinen Fall die Überlegungen der entsprechenden Arbeitsgruppe der Bischofskonferenz vorweg nehmen", wird der Vorsitzende der Bischofskonferenz zitiert.

###mehr-artikel###

Die am Montag vom Erzbischöflichen Seelsorgeamt in Freiburg herausgegebene Handreichung hatte weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Danach können wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zugelassen werden. Die Handreichung liegt seit Anfang Oktober allen Seelsorgern im Erzbistum Freiburg vor. Bislang sind wiederverheiratete Geschiedene von der Eucharistie in der katholischen Kirche in der Regel ausgeschlossen.

Die in der Handreichung zusammengestellten Überlegungen seien ein guter Beitrag zu einem "insgesamt nicht abgeschlossenen Prozess der Neuausrichtung des pastoralen Umgangs mit wiederverheirateten Geschiedenen in unserer Kirche", erklärte Zollitsch. Er betrachte dies auch als einen vorläufigen Impuls für grundsätzliche Klärungen in der Weltkirche. Im Schreiben Zollitschs an die Mitglieder der Bischofskonferenz heißt es den Angaben zufolge: "Gerade auch die jüngsten Äußerungen von Papst Franziskus zur Frage der Pastoral mit wiederverheirateten Geschiedenen dürfen uns ermutigen, hier inhaltlich weiter zu denken und neue Schritte zu wagen."

Dass der Inhalt des vorliegenden Diskussionsentwurfs ohne sein Wissen vorab veröffentlicht und von den Medien meist auch "zugespitzt, undifferenziert und vereinfachend dargestellt" wurde, diene diesem sensiblen Thema nicht, sagte Zollitsch weiter. Der Ständige Rat der Bischofskonferenz werde in einer Sitzung im November 2013 einen ersten Bericht der Arbeitsgruppe erörtern.