Der Medienbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Ulrich Fischer, sieht in den Äußerungen von Papst Franziskus positive Signale für die Ökumene. "Die Worte des Papstes gefallen mir ausgesprochen gut. Es ist eine deutlich den Menschen zugewandte Sprache", sagte Fischer am Mittwoch bei einem Besuch der Frankfurter Buchmesse.
"Das sind neue Töne aus Rom", unterstrich der badische Landesbischof, der im Rat der EKD für Medien zuständig ist. Es sei wichtig, wegzukommen von einer Fixierung des ökumenischen Dialogs auf Lehrgespräche und dogmatische Verlautbarungen. "Es gibt neben der Ökumene des Kopfes auch eine Ökumene der Herzen, und da ist derzeit viel im Gange", sagte Fischer.
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Zum Thema Ökumene hatte der Papst vor kurzem in einem Zeitungsinterview erklärt, es sei wichtig "das, was der Geist in den anderen gesät hat, nicht nur besser zu kennen, sondern vor allem auch besser anzuerkennen als ein Geschenk auch an uns". Die Kirchen müssten "vereint in den Unterschieden vorangehen".
Fischer begrüßte die laufenden Arbeiten zur Revision der Lutherbibel. "Wir kommen an manchen Stellen zurück zu der Luther-Fassung von 1534", sagte Fischer. Dem Volk aufs Maul zu schauen sei wichtig, dem Volk eine Sprache zu vermitteln sei aber ebenso wichtig.
Nach Auffassung des evangelischen Medienbischofs sollte bei der Gestaltung von Gottesdiensten Wert auf eine anspruchsvolle Sprache gelegt werden, "die mehr ist als nur Umgangssprache". Gemeindemitglieder hätten "eine Erwartung an Sprache, die fasziniert".