In einem Interview des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" sagte Assad: "Wir haben keine Chemiewaffen eingesetzt. Das ist falsch. Und das Bild, das Sie von mir zeichnen, von einem, der sein eigenes Volk umbringt, ist es auch." Er zog den UN-Bericht zu den Giftgasangriffen vom 21. August in Zweifel und warf stattdessen den Rebellen vor, selbst das Giftgas Sarin eingesetzt zu haben.
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Die USA machen das Assad-Regime für den Giftgasangriff vom 21. August im Raum Damaskus verantwortlich. Nach US-Angaben starben dabei mehr als 1.000 Menschen. Seit Anfang Oktober halten sich 20 Experten der in Den Haag ansässigen Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) in Syrien auf. Die Abrüstungsfachleute sollen auf der Grundlage einer UN-Resolution die Arsenale an chemischen Kampfstoffen prüfen und bis Mitte nächsten Jahres zerstören. Assad hat seine Kooperation zugesichert.
In dem Interview versicherte Assad mit Blick auf die Chemiewaffeninspektionen: "Wir sind transparent, die Experten dürfen zu jeder Anlage gehen. Sie werden alle Daten von uns bekommen." Bis zur Zerstörung seien die Chemiewaffen "sehr gut geschützt".
Es ist das erste Mal, dass die OPCW in einem Bürgerkriegsland Chemiewaffen unbrauchbar machen soll. Die Experten reisen unbewaffnet und sind auf den Schutz der syrischen Regierung angewiesen. Syriens Bestände an Giftgas und anderen Substanzen werden auf etwa 1.000 Tonnen an 45 Lagerstätten geschätzt.
Im syrischen Bürgerkrieg kamen bisher mehr als 100.000 Menschen ums Leben. Mehr als 2,1 Millionen Menschen, ein Zehntel der syrischen Bevölkerung, flohen nach UNHCR-Angaben ins Ausland. Innerhalb Syriens befinden sich laut UNHCR knapp 4,3 Millionen Männer, Frauen und Kinder auf der Flucht.