UN fordern härteres Vorgehen gegen Schlepperbanden

UN fordern härteres Vorgehen gegen Schlepperbanden
Nach dem Flüchtlingsdrama vor Lampedusa haben die Vereinten Nationen ein härteres Vorgehen gegen Schlepperbanden verlangt. Den skrupellosen Menschenschmugglern müsse durch koordinierte internationale Aktionen das Handwerk gelegt werden, forderte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres, am Freitag in Genf.

"Es ist etwas Grundlegendes verkehrt in der Welt, wenn Menschen auf der Suche nach Schutz diese gefährlichen Reisen auf sich nehmen müssen", erklärte Guterres.

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Am Donnerstag war vor der italienischen Mittelmeerinsel ein Flüchtlingsschiff mit 500 Passagieren in Brand geraten und anschließend gekentert. Laut UNHCR starben mehr als 100 Menschen, viele sind noch vermisst.

Lebensbedingungen in den Heimatländern verbessern

Die meisten Flüchtlinge bezahlten hohe Preise für die Fahrt an Schlepperbanden und endeten auf kaum seetüchtigen, überfüllten Booten, erklärte das UN-Hilfswerk weiter. Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, forderte die italienischen Behörden und die EU auf, alles zu tun, um eine weitere Bootstragödie zu vermeiden. Letztlich müssten die Lebensbedingungen für die Menschen in ihren Heimatländern verbessert werden, um sie von den gefährlichen Reisen abzuhalten.

Die meisten Menschen an Bord des verunglückten Bootes stammten laut UNHCR aus Eritrea. Das Schiff habe vor 13 Tagen Libyen verlassen. Im ersten Halbjahr 2013 seien rund 8.400 Bootsflüchtlinge über das Mittelmeer nach Italien und Malta gekommen, bilanzierte das UNHCR. Im Jahr 2012 waren es insgesamt 15.000 Menschen, die Italien und Malta per Boot erreichten.