Laumann: Es wird einen robusten Mindestlohn geben

Laumann: Es wird einen robusten Mindestlohn geben
Der Bundesvorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Karl-Josef Laumann (CDU) erwartet von der künftigen Regierung die zügige Einführung eines Mindestlohns. Laumann sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit Blick auf die anstehenden Koalitionsverhandlungen: "Es wird einen Mindestlohn in Deutschland geben."
02.10.2013
epd
Bettina Markmeyer

Die Beschlusslage der CDU sei klar, sagte Laumann: "Wir wollen überall da einen Mindestlohn, wo es keine Tarifverträge gibt." Ob es Ausnahmen gebe, solle eine Kommission aus Gewerkschafts- und Arbeitgebervertretern entscheiden, die die Lohnhöhe bestimme. Darüber entscheide "nicht die Politik".

Er sei sich aber sicher: "Es wird einen relativ robusten Mindestlohn geben. Die Gewerkschaften werden es niemals mitmachen, dass es in jedem Landkreis eine andere Lohnuntergrenze gibt", sagte der CDU-Politiker.

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Im Unterschied zur SPD will die Union die Höhe des Mindestlohns durch eine Kommission festlegen lassen und Ausnahmen zulassen, die auf bestimmte Branchen, Regionen oder Arbeitnehmergruppen bezogen sein können. Der Wirtschaftsflügel der CDU, der dem Mindestlohn kritisch gegenübersteht, macht sich für möglichst viele Einzelregelungen stark.

Der Arbeitnehmerflügel um Laumann will hingegen eine weitgehend einheitliche Regelung: "Wir wollen nicht für jeden Landkreis und für jede Branche einen eigenen Mindestlohn." Der frühere nordrhein-westfälische Arbeitsminister, der heute Fraktionsvorsitzender der CDU im Düsseldorfer Landtag ist, sagte weiter: "Unser Modell hat große Sympathien bei der IG Metall und der IG Bergbau Chemie Energie. Ich glaube, dass man sich da schnell verständigen kann."

Die SPD tritt für einen flächendeckenden, gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro in der Stunde ein. Sie will ebenfalls eine Kommission der Tarifpartner einrichten, die über spätere Erhöhungen befinden soll. Die Lohnhöhe soll vom Gesetzgeber übernommen und verbindlich gemacht werden. Ausnahmen soll es nicht geben.