Dies teilte die Deutsche Sektion der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte am Dienstag in Frankfurt am Main mit. Das Auto des Bischofs sei in dem Ort Al-Saru in der südägyptischen Provinz Minya von mehreren Attentätern beschossen worden. Todesopfer seien bei dem Anschlag nicht zu beklagen gewesen. Die Menschenrechtsorganisation berichtet lediglich von Sachschäden.
Deren Nahost-Experte Max Klingberg verortet die Täter in den Reihen der Islamisten. Im Vorfeld des Anschlages habe es in Al-Saru Gerüchte gegeben, dass eine vor zehn Jahren aus Sicherheitsgründen geschlossene Kirche wieder eröffnet werden solle. "Das regt die Islamisten dort sehr auf", sagte Klingberg. Allerdings sei es unmöglich, den Täterkreis genau einzugrenzen. In Süden von Ägypten seien Muslimbrüder, Salafisten und Dschihadisten aktiv. Eine Zuordnung sei nicht immer leicht, sagte Klingberg: "Da gibt es fließende Übergänge." Tatsächlich sei der Bischof auch gar nicht wegen der Kirche nach El-Saru gekommen. Er habe dort lediglich eine christliche Familie besuchen wollen.
Dem Fahrer des Bischofs war es gelungen, trotz des Beschusses den Bischof in das Haus eines örtlichen Christen zu bringen. Die Angreifer umstellten und beschossen das Gebäude, woraus sich ein längeres Feuergefecht entwickelt habe. Die koptische Maspero-Jugend kritisierte die Polizei, die erst nach dem Ende der Schießerei eingetroffen sei. Die Sicherheitskräfte hätten anschließend behauptet, es habe keinen Angriff gegeben, sondern Muslime hätten lediglich in die Luft geschossen.