Die evangelische und die katholische Kirche sollten versuchen, einen ökumenischen Zugang zum Reformationsjubiläum im Jahr 2017 zu finden, sagte der Direktor der Geschäftsstelle "Luther 2017" der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Freitagabend in Detmold.
###mehr-artikel###"Im Ergebnis verbindet uns mehr als uns trennt", sagte der Oberkirchenrat beim Jahresempfang des Erzbistums Paderborn und der Lippischen Landeskirche. Er warb für einen intensiveren Dialog. Zwischenkirchliche Gespräche könnten das gegenseitige Verstehen fördern und neue Perspektiven für den Umgang mit Martin Luther eröffnen. Mit seinen 95 kritischen Thesen habe dieser die katholische Kirche vor 500 Jahren nicht spalten, sondern erneuern wollen.
Zudem seien das Jubiläum und die damit verbundene öffentliche Aufmerksamkeit eine Chance, an der Wahrnehmung von Kirche zu arbeiten, erklärte Wegner. Gemeinsames Ziel müsse sein, den christlichen Glauben in einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft stärker sichtbar werden zu lassen.
Kooperation von Staat und Kirche
Am 31. Oktober 2017 jährt sich zum 500. Mal der Thesenanschlag von Martin Luther (1483-1546) in Wittenberg. Staat und evangelische Kirchen bereiten das Jubiläum seit 2008 mit einer sogenannten Lutherdekade vor. Dabei steht jedes Jahr ein anderes Thema im Mittelpunkt. 2013 geht es um Reformation und Toleranz. Die katholische Kirche sieht das Jubiläumsdatum kritisch, weil es für sie den Beginn der Kirchenspaltung symbolisiert.