Die Veröffentlichung des gemeinsamen Impulspapiers von evangelischer und katholischer Kirche solle eine breite gesellschaftliche Diskussion anstoßen, sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, zum Abschluss der Herbstvollversammlung der Bischöfe am Freitag in Fulda.
Als Themen des Papiers nannte Erzbischof Zollitsch: Fortentwicklung der Sozialen Marktwirtschaft und Erneuerung der Verantwortungskultur, Fragen der Finanzmärkte und Staatsverschuldung sowie Umweltpolitik und Europapolitik. Die Bischofs-Vollversammlung hat Zollitsch zufolge dem Text grundsätzlich zugestimmt. In den kommenden Wochen werde es im Einvernehmen mit dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland, der sich ebenfalls bereits damit befasst hatte, noch letzte Abstimmungen zu der "Ökumenischen Sozialinitiative" geben.
An der Ausarbeitung des Dokuments durch eine ökumenische Arbeitsgruppe wirkten maßgeblich mit auf evangelischer Seite der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sowie der Münchner Erzbischof Reinhard Marx für die Bischofskonferenz. Das Thesenpapier steht in der Tradition des evangelisch-katholischen Sozialwortes von 1997. Unter dem Titel "Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit" hatten die Kirchen damals zur Reform des Sozialstaates und der Erneuerung der sozialen Marktwirtschaft aufgerufen. Die Erklärung war ein Plädoyer für den Vorrang des Gemeinwohls gegenüber dem Eigennutz.