EKD-Vizepräsident Gundlach: Urne im Wohnzimmer "geht zu weit"

EKD-Vizepräsident Gundlach: Urne im Wohnzimmer "geht zu weit"
Die geplante Lockerung des Bestattungsrechts in Bremen stößt in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) auf Kritik.

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Das fördere eine Tendenz zur Privatisierung von Religion und verdränge Trauer aus der Öffentlichkeit, sagte Vizepräsident Thies Gundlach vom EKD-Kirchenamt in Hannover am Donnerstag dem epd. Die Bremische Bürgerschaft hatte am Mittwoch eine Lockerung des bisherigen Friedhofszwanges beschlossen. Damit soll es Angehörigen erlaubt werden, die Urne mit der Asche eines Verstorbenen künftig für zwei Jahre zu Hause aufzubewahren.

Das gehe zu weit, sagte Gundlach, der die Hauptabteilung Kirchliche Handlungsfelder und Bildung in der EKD-Zentrale leitet. Der Theologe argumentierte, im Zuge der Liberalisierung des Bestattungsrechtes gebe es bereits eine Vielfalt an Beisetzungsformen. Eine würdige Bestattungskultur sei ein "Grundanliegen der Christenheit". Der Umgang mit den Toten zeige, wie eine Gesellschaft über die Würde des Menschen denke.

Weiter gab der Vizepräsident zu bedenken, dass es bei der privaten Aufbewahrung von Urnen zu Missbrauch kommen könnte. Um die gröbsten Missbrauchsfälle auszuschließen, seien wiederum Kontrollen durch Verwaltungsbehörden erforderlich.