Die Vereinten Nationen
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR arbeitet dafür, dass alle Familien eine sichere Unterkunft finden: So wird zum Beispiel das riesige Flüchtlingslager Za'atari in Jordanien vom UNHCR organisiert. Spenden aus Deutschland laufen über die UNO Flüchtlingshilfe ein. Deren Pressesprecher Dietmar Kappe hat sich vor Ort ein Bild von der Lage in Za'atari gemacht: "Ich war im Juli da, da wird es unerträglich heiß in den Zelten, im Winter gibt es starke Winde." Deswegen werden die Zelte jetzt gegen Wohncontainer ausgetauscht. Außerdem werden im Lager städtische Strukturen aufgebaut – mit Geschäften und Polizeistreifen. "Es sieht ja so aus, dass die Menschen vorerst nicht zurückkehren können", sagt Kappe.
###mehr-links### Weitaus schwieriger ist die Hilfe für Flüchtlinge, die keinen Platz im Lager haben und in der jordanischen Hauptstadt Amman auf eigene Faust versuchen zu überleben. Ihnen hilft das UNHCR mit Cash-Programmen – zum Beispiel für die Miete – und mobilen Einsatztrupps, die über Ärzte, Schulen und Kinderbetreuung informieren. Eine Servicehotline mit arabischsprachigen UNHCR-Mitarbeitern in Amman wird jeden Monat von zehntausenden Syrern angerufen.
Um den Kindern zu helfen, arbeitet UNHCR mit dem Kinderhilfswerk Unicef zusammen. Die beiden Organisationen haben bereits 1,3 Millionen syrische Kinder in den Nachbarstaaten gegen Masern geimpft und Schulunterricht organisiert. Eine Million Kinder wurden registriert, damit sie eine Identität haben; Neugeborene bekommen Geburtsurkunden, um sie vor Staatenlosigkeit zu schützen.
Spendenkonto: UNO-Flüchtlingshilfe, Konto 2000 88 50, Sparkasse KölnBonn, BLZ 370 501 98
Diakonie Katastrophenhilfe
Das evangelische Hilfswerk versorgt Flüchtlinge mit dem Nötigsten und versucht außerdem, psychosoziale Unterstützung zur Bewältigung der Kriegstraumata zu leisten. In Syrien selbst verteilt eine Partnerorganisation der Diakonie Nahrungsmittel (z.B. Reis, Salz und Tee), Hygienekits (Zahnbürsten und -pasta, Seife, Bürsten), Kleidung, Decken, Wasserfilter und Küchenbedarf an bedürftige Familien. Kindern und Jugendlichen, die durch den Krieg nicht mehr regulär zur Schule gehen können, wird Unterricht angeboten.
###mehr-artikel### Im Irak erhalten Flüchtlingsfamilien Haushaltsutensilien sowie Unterstützung bei der Miete. Durch Mitarbeit bei der Verteilung von Hilfsgütern können sie sogar Geld verdienen. In Jordanien hat die Diakonie Katastrophenhilfe beim Aufbau der Zelte im Lager Za'atari geholfen und Kleidung und Schulmaterial an Kinder verteilt. Auch den Familien außerhalb des Lagers hilft die Diakonie Katastrophenhilfe: Issa Souad Kasem ist mit ihren sechs Kindern nach Amman geflohen, nachdem das Haus der Familie in Homs bei einem Bombenangriff zerstört worden war. "Ich kann nicht mal warme Socken für die Kinder kaufen", erzählt sie verzweifelt. "Allein dass jedes Kind nun ein eigenes Handtuch und Zahnbürste hat, ist eine Erleichterung."
Im Libanon organisiert die Diakonie Katastrophenhilfe Sommercamps und bietet traumatisierten Kindern psychosoziale Betreuung an. Besondere Hilfe erhalten Frauen und neugeborene Kinder, die die Folgen der Flucht besonders hart treffen. In der Türkei unterstützt die Diakonie Katastrophenhilfe ankommende Flüchtlingsfamilien mit Nothilfepaketen und Einkaufsgutscheinen. Gleichzeitig werden die aufnehmenden Gemeinden mit in die Hilfe einbezogen: In Gemeindezentren werden Kindergärten eingerichtet, es gibt Freizeitaktivitäten und Beratung.
Spendenkonto: Diakonie Katastrophenhilfe, Konto: 502 502, Ev. Darlehnsgenossenschaft Kiel, BLZ: 210 602 37
Caritas International
Das katholische Hilfswerk versucht, in Syrien selbst zu helfen und arbeitet dabei mit Partnern in dem Bürgerkriegsland zusammen, zum Beispiel mit katholischen Ordensgemeinschaften. Caritas international verteilt in Syrien und Nachbarländern unter anderem Zusatznahrung für junge Mütter, Schulmaterial und Kleidung für Kinder, Windeln für inkontinente alte Menschen, Decken und Matratzen. Daneben bietet das Hilfswerk auch psychosoziale Hilfe für traumatisierte Menschen und Unterstützung bei Notoperationen an. "Die Hilfe kommt Notleidenden in allen Regionen Syriens zugute. Egal ob diese in den von Kurden, von Regimetreuen oder auch in den von Assad-Gegnern kontrollierten Gebieten liegen", sagt Caritas-Sprecher Achim Reinke. Flüchtlinge werden als freiwillige Helfer in die Arbeit mit einbezogen.
Spendenkonto: Caritas International, Konto 202, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00
Aktion Deutschland hilft
Viele große und kleinere Hilfswerke haben sich unter dem Label Aktion Deutschland hilft zusammengeschlossen. Dazu gehört unter anderem die Organisation action medeor, die im Libanon, in der Türkei und in Syrien Medikamente und medizinisches Material zur Verfügung stellt. Die Organisation ADRA hat im Libanon eine Frauenklinik eingerichtet. Help – Hilfe zur Selbsthilfe sichert in Syrien für rund 200.000 Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser. Zusätzlich setzt Help in diesen Orten die Abwassersysteme instand und stellt mobile Toiletten auf.
Malteser International hat sich an Binnenvertriebene gewandt, die aus den Krisenregionen nach Damaskus geflohen sind. Diese Flüchtlinge erhalten von den Maltesern Hygiene-Kits sowie winterfeste Kleidung und Dieselöfen. Die Organisation arche noVa trägt im Norden Syriens und im türkischen Grenzgebiet zum Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur bei, zum Beispiel in den Bereichen Strom- und Wasserversorgung und Müllbeseitigung. Außerdem engagiert sich arche noVa im Schulbetrieb, stellt Unterrichtsmaterial, Räume und Lehrkräfte zur Verfügung.
Um syrische Flüchtlingskinder kümmern sich die Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners: Die Organisation bietet im Libanon traumapädagogische Arbeit an. Parallel dazu halten die Freunde der Erziehungskunst ein Seminar über Notfallpädagogik für Mitarbeiter von lokalen Organisationen. Für Syrien werden vergleichbare Einsätze im notfallpädagogischen Bereich vorbereitet.
Islamic Relief Deutschland hat in Syrien Rettungswagen zur Verfügung gestellt, damit verletzte Flüchtlinge schnell versorgt werden können. Außerdem beliefert die Organisation ein Krankenhaus in Aleppo mit Medikamenten und Materialien und zahlt einen Teil der Gehälter für die Krankenhausmitarbeiter. Die Johanniter-Unfall-Hilfe hat im Januar ein Büro in Amman eröffnet, von dem aus die Projekte koordiniert werden. Im Libanon und in Jordanien verteilen die Johanniter Decken, Matratzen, Kleidung und Heizmittel.
Spendenkonto: Aktion Deutschland hilft, Konto 10 20 30, Sozialbank, Köln, BLZ 370 205 00, Stichwort: Flüchtlinge Syrien / Nahost
Save the Children
Save the Children arbeitet in verschiedenen Regionen Syriens – oft unter gefährlichen Bedingungen – und in den Nachbarländern. Familien erhalten von der Organisation unter anderem Werkzeugkästen für einfache Reparaturen und Isolierung ihrer Unterkünfte. In Jordanien ist Save the Children für die Nahrungsmittelverteilung unter anderem im Camp Za'atari verantwortlich und versorgt auch Familien außerhalb der Camps mit Essensgutscheinen. Die Organisation versucht, den Flüchtlingskindern durch Lern- und Spielangebote ein Stück Normalität zurückzugeben. Experten helfen den Kindern, ihre schlimmen Erlebnisse zu verarbeiten.
Spendenkonto: Save the Children, Konto 929, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 100 205 00
Deutsches Rotes Kreuz
Zusammen mit dem norwegischen dem finnischen und dem kanadischen Roten Kreuz hat das DRK ein komplettes Krankenhaus in das neue Flüchtlingslager Azraq in Jordanien geschickt. Das Krankenhaus besteht aus Zelten, wird – wenn es fertig aufgebaut ist – über 130 Betten verfügen und ist mit einem Operationssaal und einem Kreißsaal ausgestattet. Es deckt Chirurgie, Wundversorgung, Anästhesie, Innere Medizin, Gynäkologie, Geburtshilfe und Pädiatrie ab. Darüber hinaus unterstützt das DRK den Türkischen Roten Halbmond bei der Nahrungsmittelversorgung und verteilt in der Türkei Decken, Matratzen, Heizkörper, Hygienepakete und Küchensets. Im Libanon stellt das DRK vier Ambulanzfahrzeuge bereit und bietet Basisgesundheitsverdorgung für Flüchtlinge an.
Spendenkonto: Deutsches Rotes Kreuz, Konto 41 41 41, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00
Ärzte ohne Grenzen
Ärzte ohne Grenzen betreibt im Norden Syriens sechs Krankenhäuser, vier Gesundheitszentren und mehrere mobile Kliniken. In den schwer zugänglichen Gebieten versorgt die Organisation syrische Krankenhäuser und Behelfskliniken mit Medikamenten und Material. In den Nachbarländern hat Ärzte ohne Grenzen unter anderem 20.000 Flüchtlinge gegen Masern geimpft, 358 kompliziertere Operationen und mehr als 3.000 physiotherapeutische Behandlungen durchgeführt. Ärzte ohne Grenzen nimmt aus Gründen der Unabhängigkeit keinerlei Regierungsgelder an und braucht die Unterstützung von privaten Spendern.
Spendenkonto: Ärzte ohne Grenzen, Konto 97097, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00
Humedica
Humedica schickt mobile medizinische Teams in den Libanon. Die Organisation sucht ständig neue Ärzte, die bereit sind, jeweils für zwei bis drei Wochen in das Krisengebiet zu fliegen. In Syrien selbst ist der Einsatz gefährlich, dennoch konnte Humedica bisher drei Teams in das Bürgerkriegsland schicken. "Die Leute sind sehr gut vorbereitet, bekommen gutes Einsatztraining", sagt Pressesprecher Steffen Richter. Humedica arbeitet mit lokalen Partnern und UN-Organisationen zusammen. Die Mitarbeiter bloggen regelmäßig von ihren Einsätzen.
Spendenkonto: humedica e.V., Konto 47 47, Sparkasse Kaufbeuren, BLZ 734 500 00
Jusur – Brücken
Mit Hilfe von Bekannten in Syrien ist es dem kleinen Verein Jusur-Brücken mit Sitz in Berlin gelungen, in der Türkei zwei Schulen für syrische Flüchtlingskinder aufzubauen. In den grenznahen Orten Hacipasa und Iskenderun werden die Kinder jeweils in zwei Klassen jahrgangsübergreifend unterrichtet. Eine weitere, größere Schule ist geplant.
Spendenkonto: Jusur-Brücken. e.V., Konto 330687105, Postbank Berlin, BLZ 10010010
Innere Mission Friedland
###mehr-galerien### Die Flüchtlinge, die mit Hilfe der UN aus dem Libanon ausgeflogen werden, kommen in Deutschland zunächst im Durchgangslager Friedland bei Göttingen an. Sie haben fast nichts bei sich. Lagerpfarrer Martin Steinberg berichtet: "Die Menschen kommen in Sommergarderobe, teilweise mit Badeschlappen." Deswegen nimmt die Innere Mission Friedland gut erhaltene Winterkleidung, vor allem Jacken und Schuhe, als Sachspenden entgegen. Geldspenden werden ebenfalls für warme Kleidung ausgegeben, aber auch für Spielsachen. "Die Kinder kommen im Winterhalbjahr nach Deutschland, sitzen hier oder in ihrer neuen Unterkunft drinnen in den Räumen, die brauchen Spielzeug", sagt Steinberg. Er selbst hält Gottesdienste für die Flüchtlinge und ist für Seelsorgeanliegen ansprechbar.
Spendenkonto: Innere Mission Friedland, Konto 617 598, Evangelische Kreditgenossenschaft Kassel, BLZ 520 604 10
Adresse für Sachspenden: Innere Mission im Grenzdurchgangslager Friedland, Heimkehrerstr. 18 - Haus 20, 37133 Friedland