Die "Gastgeber" seien etwa für einen Kurzaufenthalt gefragt, wenn Angehörige verreist sind, erklärte Klaus Niel, Demenzkoordinator der Diakonie, am Montag in Düsseldorf. "Aber auch auf Dauer können Gastfamilien eine Lösung sein."
###mehr-info### "Wir brauchen dringend neue Versorgungskonzepte", erklärte Beate Linz, Geschäftsbereichsleiterin Leben im Alter bei der Diakonie Düsseldorf. Die Zahl der an Demenz Erkrankten steige. In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf sind nach aktuellen Schätzungen etwa 10.000 Menschen betroffen. Viele dieser Menschen hätten keine pflegenden Angehörigen und müssten früher oder später in ein Altersheim. Doch die Kapazitäten dort seien ausgelastet.
"Für solch eine Wohngemeinschaft muss man bereit sein, sich auf etwas einzulassen, das Zuwendung und Engagement erfordert", erläuterte Niel. Interessant könnte eine solche Aufgabe für Menschen im Ruhe- oder Vorruhestand sein. Aber auch für Eltern, die nach dem Auszug der Kinder noch ein Zimmer frei haben.
###mehr-artikel### Die Gastgeber erhalten ein Betreuungsgeld und anteilig die Kosten für Miete und Verpflegung erstattet, außerdem werden sie umfangreich geschult. Für Pflegetätigkeiten seien sie nicht zuständig, dazu komme ein ambulanter Pflegedienst ins Haus, erklärte die Diakonie. Zur Qualitätskontrolle wird das bundesweit erste Projekt seiner Art in einer Großstadt von der Universität Witten/Herdecke wissenschaftlich begleitet.