Rechtsextremismusforscher: AfD im Auge behalten

Rechtsextremismusforscher: AfD im Auge behalten
Rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien haben sich bei der Bundestagswahl nach Worten des Rechtsextremismusforschers Alexander Häusler auf niedrigem Niveau konsolidiert. Beobachten müsse man allerdings die weitere Entwicklung der erstmals angetretenen AfD (Alternative für Deutschland), sagte der Düsseldorfer Soziologe am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd).
23.09.2013
epd
Esther Soth

Die erst vor vier Monaten gegründete eurokritische Partei, die den Einzug ins Parlament nach einem "kometenhaften Aufstieg" mit 4,7 Prozent nur knapp verpasste, habe mit rechtspopulistischen Aussagen etwa zum Thema Zuwanderung auch "den rechten Rand mitbedient".

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Deshalb gelte es im Auge zu behalten, ob die AfD zur Europawahl im Mai 2014 diese Themen weiter verstärken werde, sagte der Experte vom Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus und Neonazismus an der FH Düsseldorf weiter. Bei dieser Bundestagswahl habe die eurokritische Partei allerdings eher von einem "diffusen Protestpotenzial" profitiert - vor allem ehemalige FDP- und Linken-Wähler wechselten zur AfD. "Ob sie dieses Protestverhalten auch in Zukunft bündeln kann, bleibt abzuwarten."

Einzig die NPD kam lokal über drei Prozent

Ansonsten sei das Parteienspektrum rechts außen "sehr zersplittert" von der NPD über Die Rechte und die Republikaner bis zu Rechtspopulisten wie "Pro Deutschland", sagte Häusler. "Sie schaffen es alle nicht, über ihr eigenes Klientel hinaus Wählerstimmen zu gewinnen." Die NPD kam auf 1,3 Prozent der Wählerstimmen, die Republikaner und pro Deutschland auf jeweils 0,2 Prozent und Die Rechte lag mit etwas mehr als 2.000 Stimmen bei 0 Prozent.

Einzig der NPD sei es gelungen, bei lokalen Konflikten etwa um die Unterbringung von Flüchtlingen in Duisburg oder Berlin mehr als drei Prozent zu erzielen, sagte der Soziologe. "Das zeigt, wenn demokratische Parteien solche Themen vernachlässigen, können die Rechten punkten." Parteien wie die NPD seien aber in erster Linie nicht durch ihre Wählerstimmen eine Gefahr für die Demokratie, sondern durch ihre Verbindung mit gewaltbereiten Neonazis.