Der UN-Sonderberichterstatter für die Menschenrechte im Iran, Ahmed Shaheed, und der UN-Sonderberichterstatter für Religions- oder Glaubensfreiheit, Heiner Bielefeldt, forderten eine unabhängige juristische Überprüfung aller Fälle. Sie kritisierten, dass die Christen in dem islamischen Gottesstaat in einem Klima der Angst leben müssten. Besonders betroffen seien protestantische Kirchen.
Viele Kirchen berichteten, dass staatliche Stellen starken Druck auf sie ausübten. Die Sonderberichterstatter betonen, dass die iranische Verfassung die Rechte der Christen und anderer religiöser Minderheiten garantiere.
Shaheed und Bielefeldt begrüßten jedoch, dass Irans Behörden einen protestantischen Geistlichen nach drei Jahren Gefängnis entlassen hätten. Pastor Youcef Nadarkhani sei wegen seines Religionswechsels festgenommen worden. Später sei er zum Tode verurteilt worden, seine Strafe sei jedoch abgemildert worden. Nadarkhani, Sohn muslimischer Eltern, sei mit 19 Jahren zum Christentum übergetreten.
Die UN-Experten betonten, dass Religionswechsel ein Menschenrecht sei. Iran müsse dieses Recht unbedingt respektieren. Laut UN existieren keine offiziellen Angaben über die Zahl der Christen im Iran. Schätzungen gehen von etwa 100.000 Christen in dem Land aus. Rund 98 Prozent der knapp 80 Millionen Iraner sind Muslime.