Gauck: Zeitungen brauchen Mut und neue Geschäftsmodelle

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Gauck: Zeitungen brauchen Mut und neue Geschäftsmodelle
Die Zukunft der gedruckten Zeitung liegt nach Überzeugung von Experten im Lokalen. Dort hätten die Zeitungen eine "Markenkompetenz". Bundespräsident Gauck wünscht den Verlagen Mut zu neuen Geschäftsmodellen.

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"Die Zukunft des Qualitätsjournalismus gehört ins Lokale", sagte der Geschäftsführende Verleger der "Pforzheimer Zeitung", Thomas Satinsky, am Dienstag beim diesjährigen Treffen deutscher Zeitungsverleger in Dresden. "Wir müssen vor allem über Lokalinhalte reden", dort erwarte der Leser Qualität. Regionalblätter hätten eine "Markenkompetenz" zu schützen.

Die Züricher Medienwissenschaftlerin Gabriele Siegert forderte die Verleger dazu auf, auch auf Online-Angebote zu setzen, obwohl dort das Geschäft noch nicht so gut laufe. Die Zahlungsbereitschaft der Leser für Online-Angebote müsse gefördert werden. Kostendeckung über Stiftungen und Spenden könne nur punktuell zum Tragen kommen. "Ökonomischer Dreh- und Angelpunkt" bleibe die journalistische Kernkompetenz, sagte auch Siegert.

Bundespräsident Joachim Gauck setzt auf die Zukunft der Zeitung. "Ihre Form mag veränderlich sein und auch infrage stehen", sagte Gauck am Dienstag in Dresden vor rund 300 Verlegern. "Aber ihre wichtigste Rolle für ein tieferes Verständnis und die Weiterentwicklung unserer Demokratie kann und sollte konstant bleiben."

Gauck: Branche braucht neue Geschäftsmodelle - und Mut

Er freue sich über die bestehende Medienlandschaft in Deutschland. "Apokalyptische Debatten um das Zeitungssterben bringen weder die Verlage noch die Redaktionen oder die Leserschaft voran", sagte Gauck. Stattdessen müsse die Branche auf neue Geschäftsmodelle setzen.

"Das ist in meinen Augen nicht romantisch oder weltfremd, sondern realistisch. Allerdings werden Sie sicher alle Mut brauchen", sagte Gauck. 

Rund 400 Teilnehmer diskutierten am Montag und Dienstag in Dresden über den aktuellen Umbruch in der Zeitungsbranche und Strategien für die Zukunft. Das Treffen der Verleger und Chefredakteure steht unter dem Motto "Innovation - Kunde - Geschäftsmodell". Der BDZV vertritt als Dachorganisation 298 Tageszeitungen und 13 Wochenzeitungen. Sitz des Verbandes ist Berlin. Der Kongress findet zum 26. Mal seit 1987 statt.