Die Mitarbeiter des Kinderschutzbundes seien angewiesen, alle Unterlagen dazu herauszugeben. "Alles muss auf den Tisch", sagte Hilgers.
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In den vergangenen Tagen waren Vorwürfe laut geworden, wonach der frühere Kinderschutzbund-Präsident Walter Bärsch pädophilenfreundliche Positionen unterstützt habe. So soll er etwa Gründungsmitglied des "Arbeitskreises Humane Sexualität" gewesen sein. Bärsch war von 1981 bis 1991 Präsident des Kinderschutzbundes. Als Pädophilie wird das sexuelle Interesse an Kindern bezeichnet.
Hilgers "entsetzt" über die Vorwürfe
Die Hinweise auf Bärsch waren im Zuge der Forschungsarbeit des Göttinger Politikwissenschaftlers Franz Walter bekanntgeworden, der derzeit den Einfluss pädosexueller Lobbygruppen auf die Grünen in der 80er Jahren recherchiert. Die Erkenntnisse über den Kinderschutzbund waren dabei am Rande zutage getreten. Hilgers kündigte an, dass der Deutsche Kinderschutzbund die wissenschaftliche Aufarbeitung auch finanziell unterstützen wolle.
Hilgers äußerte sich "entsetzt" über die Vorwürfe. "Es ist außerhalb meiner Vorstellungskraft, dass Kinderschützer sich Gedanken gemacht haben, ob Pädosexualität straffrei sein solle", sagte Hilgers. Eine solche Debatte habe im Kinderschutzbund keinen Platz. Dass es möglicherweise dennoch Ansätze dafür gab, "das bedauere ich sehr", betonte er. Sollten sich die Vorwürfe gegen den 1996 verstorbenen Bärsch erhärten, "dann muss die Rolle von Herrn Bärsch ganz neu bewertet werden".
Offen pädophile Positionen vertreten
Medienberichten zufolge soll Bärsch nicht nur Gründungsmitglied des umstrittenen pädophilenfreundlichen "Arbeitskreises Humane Sexualität" gewesen sein. In seine Amtzeit falle demnach auch die Veröffentlichung einer inzwischen nicht mehr erhältlichen Ausgabe der Verbandszeitschrift "Kinderschutz aktuell", in der mehrere Autoren unter dem Titel "Spannungsfeld Sexualität" offen pädophile Positionen vertreten haben sollen.