Die Kapelle wurde im Rahmen der Schlosssanierung in den vergangenen drei Jahren im Rohbau für rund 3,54 Millionen Euro wieder errichtet. Höhepunkt war der Einbau des spätgotischen Schlingrippen-Gewölbes. Dafür konnte eine rund 400 Jahre alte Handwerkstechnik neu belebt werden. Die Kapelle sollte am Abend mit einem Festakt eingeweiht werden. Betreiber sind ab 1. Januar 2014 die Kunstsammlungen Dresden.
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In das Dresdner Schloss sind bereits Sammlungen wie das Grüne Gewölbe oder die Rüstkammer zurückgekehrt. Seit 1986 flossen in den Wiederaufbau der früheren kurfürstlichen Residenz rund 280 Millionen Euro. Im laufenden Haushalt stehen für die Rekonstruktion des Schlosses zehn Millionen Euro bereit.
Für den vollständigen Ausbau sind nach Angaben von Ludwig Coulin, Leiter des Sächsischen Immobilien- und Baumanagements, rund 370 Millionen Euro vorgesehen. Derzeit werde noch am Rohbau gearbeitet, der gesamte Innenausbau werde in diesem Jahrzehnt nicht mehr realisiert.
Platz für 200 Zuschauer
Auch die Schlosskapelle werde "auf längere Zeit in diesem Zustand bleiben", sagte Coulin. Es sprach von einer Interims-Spielstätte ähnlich wie in den 90er Jahren. Im Rohbau stehen derzeit 200 Sitzplätze für Veranstaltungen bereit. Coulin hofft nach eigenen Angaben auf eine Verdoppelung der Kapazität.
Im sakralen Raum aus der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde ein Großteil der Werke von Hofkapellmeister Heinrich Schütz (1585-1672) uraufgeführt. Er diente den sächsischen Kurfürsten 150 Jahre lang als musikalisches und geistliches Zentrum.
Die evangelische Kapelle fiel 1737 Umbauten zum Opfer. Auch das kunstvolle Deckengewölbe wurde von den zum Katholizismus konvertierten Kurfürsten abgerissen. Das Dresdner Schloss wurde in der Bombennacht am 13. Februar 1945 nahezu vollständig zerstört.